Aktuell: So könnten die HFV-Ligen nach der Reform 2027 aussehen

Manager Jasmin Huremovic marschierte mit dem ETSV Hamburg in der Saison 2022/2023 aus der Bezirks- in die Oberliga durch. Beim neuen Ligen-Modell würde dieser Sprung deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

In Hamburg-Jenfeld machten sich die Mitglieder des Spielausschusses des Hamburger Fußball-Verbandes lange und intensive Gedanken. Dabei ging es darum, wie dem aktuell vornehmlich in der Kreisklasse herrschenden Leistungsgefälle entgegengewirkt und der steigenden Anzahl von Rückzügen von Mannschaften entgegengewirkt werden könnte. Heraus kam dabei ein neues Ligen-Modell, das nun den Vereinen im Rahmen von vier Regionalkonferenzen vorgestellt wird und 2027 in Kraft treten könnte.

SportNord liegen die Pläne vor, weshalb wir sie an dieser Stelle schon einmal veröffentlichen wollen, auch wenn sie noch nicht endgültig beschlossen worden, sondern in den kommenden Wochen Thema einer Diskussion zwischen dem HFV und seinen Mitgliedsvereinen sind:

 

Spielklassen-Ebenen im HFV-Bereich, wie sie ab 2027 aussehen könnten:

1. Oberliga: 16 oder 18 Mannschaften
2. Verbandsliga: 16 oder 18 Mannschaften
3. Landesliga: Zwei Staffeln mit je 16 Mannschaften > insgesamt 32 Mannschaften
4. Bezirksoberliga: Vier Staffeln mit je 16 Mannschaften > insgesamt 64 Mannschaften
5. Bezirksliga: Vier Staffeln mit je 16 Mannschaften > insgesamt 64 Mannschaften
6. Kreisoberliga: Vier Staffeln mit je 16 Mannschaften > insgesamt 64 Mannschaften
7. Kreisliga: Vier Staffeln mit je 16 Mannschaften > insgesamt 64 Mannschaften
8. Kreisklasse A: Vier Staffeln mit je 16 Mannschaften > insgesamt 64 Mannschaften
9. Kreisklasse B: Bis zu vier Staffeln mit je 16 Mannschaften > insgesamt maximal 64 Mannschaften

Insgesamt wäre in diesen neun Spielklassen-Ebenen Platz für 448, 450 oder 452 Mannschaften (je nach Oberliga- und Verbandsliga-Sollstärke)

 

Spielklassen-Ebenen im HFV-Bereich, wie sie seit dem Sommer 2025 aussehen:

1. Oberliga Hamburg: 18 Mannschaften
2. Landesliga: Zwei Staffeln mit je 16 Mannschaften > insgesamt 32 Mannschaften
3. Bezirksliga: Vier Staffeln mit je 16 Mannschaften > insgesamt 64 Mannschaften
4. Kreisliga: Acht Staffeln mit je 16 Mannschaften > insgesamt 128 Mannschaften
5. Kreisklasse: Aktuell zwölf Staffeln mit je bis zu 16 Mannschaften > insgesamt maximal 192 Mannschaften

Insgesamt ist in diesen fünf Spielklassen-Ebenen Platz für 434 Mannschaften; bei Hinzunahme weiterer Kreisklassen-Staffeln ließe sich aber weiterer Platz schaffen.

 

Sollte die Ligen-Aufteilung tatsächlich mit dem Beginn der Saison 2027/2028 so, wie oben aufgelistet, aussehen, wäre bereits die nächste Serie 2026/2027 die Qualifikations-Saison. Um zu verdeutlichen, wie extrem wichtig in diesem Fall die Platzierungen, die alle Mannschaften im Mai 2027 erreichen, wären, wirft SportNord einmal einen Blick auf die aktuellen Bezirksligen.

Aus den vier derzeitigen Bezirksliga-Staffeln würden neben den Meistern auch die Zweit-, Dritt-, Viert- und Fünftplatzierten sowie – je nach Anzahl der Absteiger und Aufsteiger zwischen der Regionalliga Nord und der Oberliga Hamburg – eventuell auch noch ein oder zwei Sechstplatzierte den Sprung in die Landesliga schaffen. Denn dort wären deutlich mehr Plätze frei, weil zwischen der Ober- und Landesliga ja noch die Verbandsliga als zusätzliche Spielklasse eingeführt wird. Die Teams, die in der Bezirksliga die Plätze sieben bis 14 belegen, würden sich für die neue Bezirksoberliga qualifizieren. Und die Vorletzten sowie die Tabellenletzten der Bezirksligen würden quasi „absteigen“ in die neue Bezirksliga, die dann nicht mehr die dritthöchste Spielklasse im HFV-Bereich wären, sondern nur noch die fünfthöchste. Anders ausgedrückt: Am Ende der Bezirksliga-Saison 2026/2027 würde sich die Spreu deutlicher als bisher vom Waizen trennen.

Noch ist es nicht soweit, denn nach der besagten Vorstellung des Modells auf den Regionalkonferenzen, über die HFV-Präsident Christian Okun auf Nachfrage von SportNord informierte, müssen erst noch rechtlich bindende Beschlüsse getroffen und ausformuliert werden. Möglich wäre auch, die Einführung des neuen Ligen-Modells um ein Jahr nach hinten zu verschieben auf den Sommer 2028. Aber klar ist auch: Vor der Qualifikations-Saison, ob sie nun die nächste Serie 2026/2027 über die übernächste Spielzeit 2027/2028 wird, wird es bei den ambitionierten Vereinen ein noch größeres Aufrüsten und im laufenden Spielbetrieb dann ein noch engeres Hauen und Stechen um jeden Tabellenplatz geben.

 

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(Johannes Speckner)

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