
Das Nachhol-Derby am Mittwochabend beim Heidgrabener SV nutzte der Moorreger SV dazu, um mit einem 2:0-Sieg dem Klassenerhalt einen großen Schritt näherzukommen. „Nach unserer vorherigen 1:6-Niederlage beim FC Union Tornesch II haben wir im Kollektiv eine klare Leistungssteigerung gezeigt“, freute sich MSV-Trainer Arne Frank, dessen Team auf dem rettenden 13. Rang liegend nun zehn Zähler Vorsprung auf den Drittletzten TSV Heist hat. Am Sonntag, 19. April gastieren die Heistmer am Himmelsbarg ‒ gegen ihren Nachbarn würde den Moorregern dann bereits ein Unentschieden genügen, um sich den Ligaverbleib endgültig zu sichern und die „Heistmer Jungs“ in die Kreisklasse zu schicken.
Aufgrund der frühen Anstoßzeit an einem Wochentag mussten sowohl die Heidgrabener als auch die Moorreger zahlreiche Ausfälle verkraften. Obwohl sie in einer ungewohnten Formation antraten, spielten die Gäste „von der ersten Minute an hochkonzentriert und sehr motiviert“, wie Frank es formulierte. Dagegen haderte HSV-Coach Ove Hinrichsen: „Man hat gesehen, dass die Moorreger noch um den Klassenerhalt kämpfen, während wir nur noch um die ,goldene Ananas' spielen ‒ wir waren immer wieder zu weit weg von unseren Gegenspielern!“ Hinrichsen empfand es als „beschämend“, dass sein Team es wiederholt am nötigen Einsatz vermissen ließ: „Ich möchte mich gerne bei jedem einzelnen Zuschauer für das, was wir speziell in der ersten Halbzeit gezeigt haben, entschuldigen!“ Während sich die Hausherren im ersten Durchgang keine einzige klare Torchance herausspielen konnten (einzig ein Schuss, den Fabian Doell nach einem Eckstoß bedeutete Gefahr für das Gäste-Gehäuse), trugen die Moorreger immer wieder gefällige Angriffe vor. In der 21. Minute wurde dies mit dem Führungstreffer belohnt: Nach einem langen Pass warteten die Heidgrabener vergeblich auf den Abseitspfiff, so dass Paul Sarapata von rechts aus querspielen und Zink mühelos zum 0:1 ins leere Tor einschieben konnte.
Mit einer Kopie dieses Angriffs gelang den Gästen noch ein zweites Tor: Sarapata hatte auf der rechten Seite wieder freie Bahn und sein Lupfer über HSV-Keeper Pascal Fritz hinweg landete an der Latte; den Abpraller erreichte Zink vor Luca Schippmann und erzielte von links aus spitzem Winkel das 0:2, weil Doell in der Mitte zu spät kam, um den Ball noch klären zu können (36.). Hinrichsen reagierte in der Pause und nahm zwei Wechsel vor ‒ auch das Debüt des Dänen Philip Thyssen, der bereits seit der Winterpause beim „kleinen HSV“ mit trainiert, aufgrund der komplizierten internationalen Freigabe aber erst jetzt für seinen neuen Verein spielberechtigt erst, endete dabei vorzeitig. Die Heim-Elf hätte noch einmal ins Spiel zurückkommen können, aber einen Kracher von Philippe Schümann, der ansonsten von Florian Bloch abgemeldet wurde, lenkte MSV-Aushilfstorwart Lukas Nickels stark noch an die Latte (55.). „Wir konnten uns vorne einfach nicht durchsetzen und haben verdient verloren“, gab Hinrichsen zu. Frank attestierte seinem Team „eine ganz starke Leistung über 90 Minuten“.