Bezirksliga West: Tornesch landet Befreiungsschlag


Das Abstiegsgespenst schwebte über der Friedlandstraße, als der FC Union Tornesch am Dienstagabend zur Nachholpartie der Bezirksliga West den Kummerfelder SV empfing. Die Hausherren kamen nur schleppend in die Partie, während die Gäste nach ruhenden Bällen vier Chancen hatten, diese aber allesamt vergaben. Nach einer halben Stunde lief es dann immer besser bei den Torneschern, die in der 38. Minute in Führung gingen: Bei einem Angriff über die rechte Seite legte Dennis Sannemann den Ball mit der Hacke zu Mario Engel; dessen Flanke leitete Ersin Tekgöz zu Atalay Karul weiter, der das 1:0 erzielte. Ein ähnlicher Spielzug, erneut über die rechte Seite, hätte kurz vor der Pause fast noch zum 2:0 geführt – aber einen Tekgöz-Schuss konnten die Gäste noch abblocken (44.).

„Unsere 1:0-Führung zur Pause war etwas glücklich“, so FCU-Coach Andreas Popkoder in der Halbzeit mit Dimitri Rawinsky für Sannemann eine neue Offensivkraft brachte. Im zweiten Durchgang waren gerade einmal 40 Sekunden gespielt, als Kevin Bliesch einen Ball aus dem defensiven Mittelfeld nach vorne schlug; ein Kummerfelder trat über den Ball, den daraufhin Tekgöz aus 16 Metern mit einem Vollspannschuss zum 2:0 in den Winkel des Gäste-Gehäuses jagte – ein Traumtor! Das 3:0 lag in der Luft, als Rawinsky den Ball nach Vorarbeit von Maurice Rene Öhlers an den langen Pfosten köpfte (55.). Im direkten Gegenzug verhinderte FCU-Keeper Björn Schramm mit einer Weltklasse-Parade glänzend den Anschlusstreffer, als er einen von Alexander Koll aus vier Metern abgegebenen Kopfball noch von der Torlinie fischte. Als Björn Schramm zehn Minuten später weit aus seinem Strafraum heraus eilte, um eine Situation zu klären, hatte er Glück, dass die Gäste keinen guten Distanzschuss aufs verwaiste Gehäuse abgaben, sondern den Ball im Mittelfeld vertändelten.

Beim nächsten Angriff der Hausherren (der Pass von Marc Günther auf Rawinsky geriet zu steil) wurde Tekgöz gefoult, schrie laut auf und musste verletzt vom Platz getragen werden; da Popko schon dreimal gewechselt hatte, mussten die Tornescher die letzten 20 Minuten mit zehn Mann überstehen. In der 77. Minute köpfte der Kummerfelder Oliver Haye aus Nahdistanz über das Union-Tor, im Gegenzug wurde ein Günther-Schuss noch von einem Gäste-Akteur am KSV-Gehäuse vorbei gelenkt. Endgültig entschieden war die Partie, als sich Ümit Sahbudak mit einem sensationellen Lauf bis zum Gäste-Strafraum durchtankte; bevor er dort gefoult wurde, legte er den Ball noch quer zu Rawinsky, der mit etwas Glück (KSV-Keeper Alexander Dahnke berührte die Kugel noch, konnte sie aber nicht mehr entscheidend abwehren) den 3:0-Endstand erzielte (83.). „Kompliment an mein Team, das anders als beim vorherigen 0:0 gegen den TSV Stellingen 88 schnell auf Betriebstemperatur kam“, so Popko, der betonte: „Am Ende haben wir verdient gewonnen, weil wir aktiver waren!“

(JSp)

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