Regionalliga: Holt der Heider SV nun Daniel Jurgeleit?

Nimmt Daniel Jurgeleit bald auf der Trainerbank des Heider SV Platz?
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Wie lange wird nach dem Ende der über siebeneinhalb Jahre andauernden Ära von Sönke Beiroth (60) der vom Co- zum Cheftrainer beförderte Markus Wichmann (43) verantwortlich auf der Trainerbank des Heider SV sitzen? Das „Problem“ aus Sicht der Dithmarscher ist, dass Wichmann nicht über die A-Lizenz, die der Deutsche Fußball-Verband für Regionalliga-Trainer vorschreibt, verfügt. Insofern würde es nicht zu der von den HSV-Verantwortlichen im Zuge von Beiroths Frestellung formulierten Zielsetzung, in der Abstiegsrunde noch den Klassenerhalt bewerkstelligen zu wollen, passen, langfristig auf Wichmann zu setzen.

Möglicherweise wird die Führung der Liga-GmbH des Heider SV deshalb zeitnah noch einmal Kontakt aufnehmen zu Daniel Jurgeleit (58). Wie SportNord aus sicherer Quelle erfuhr, sollen die Heider Offiziellen bereits im Herbst 2021 mit Jurgeleit, der im Juni 2020 nach fast zehn Jahren beim SC Weiche Flensburg 08 aufgehört hatte, zusammengesessen haben. Es soll seinerzeit Überlegungen gegeben haben, dass Jurgeleit, der als Offensivspieler lange Jahre in der Zweiten Bundesliga aktiv war, Beiroth schon im Oktober 2021 ablöst. Nach zuvor vier Liga-Niederlagen in Folge punktete Beiroth dann allerdings mit den Heidern sowohl gegen den FC Eintracht Norderstedt (2:2) als auch gegen den FC Teutonia 05 (1:1), womit er seinen Kopf aus der Schlinge zog – allerdings nur vorübergehend, wie seit der vergangenen Woche klar ist.

Jurgeleit besitzt die nötige A-Lizenz und reichlich Erfahrung in der Regionalliga, in der er die Flensburger – allerdings mit deutlich besseren finanziellen Möglichkeiten, als es sie an der Meldorfer Straße gibt – in der Saison 2017/2018 sogar zur Meisterschaft geführt und den Sprung in die Dritte Liga erst in den Aufstiegsspielen (2:3 und 0:0 gegen den FC Energie Cottbus) verpasst hatte. Vor seinem Engagement an der Bredstedter Straße hatte Jurgeleit bereits beim FC Elmshorn und beim VfR Horst als Trainer gearbeitet sowie bei Holstein Kiel, wo er von 1999 bis 2003 seine aktive Karriere beendet hatte, als Co-Trainer und Sportlicher Leiter fungiert. Jurgeleit lebt in Kiel und hätte einen rund 80 Kilometer Anreiseweg für jede Übungseinheit und jedes Heimspiel an die Meldorfer Straße – nach Flensburg waren es für ihn rund 85 Kilometer gewesen.

Ein anderer Kandidat, der neben einer A-Lizenz auch über eine Heider Vergangenheit (November 2012 bis Juni 2014) verfügt, ist Thomas Möller (54). „Total regional“ um Punkte kämpfen zu können, könnte den früheren Zweitliga-Profi (unter anderem VfB Lübeck, VfB Leipzig, VfB Oldenburg und FC Gütersloh) nach mehreren Oberliga-Stationen als Trainer beim SV Todesfelde, Heide, VfR Neumünster sowie zuletzt vom Mai 2018 bis zum Oktober 2019 beim PSV Neumünster möglicherweise noch einmal reizen.

Allerdings gibt es auch zwei Punkte, die gegen eine Möller-Rückkehr an die Meldorfer Straße sprechen: Erstens ist er gut befreundet mit Mamadou Sabaly (48), der bei Strand 08 und in Todesfelde unter seiner Regie gekickt und ihm in Heide sowie beim PSV assistiert hatte. Und jener Sabaly hatte die Heider, bei denen er zuletzt in der Saison 2020/2021 das Reserve-Team in der Verbandsliga trainierte, im Sommer 2021 im Streit gen Husumer SV verlassen, woraufhin ihm auch mehrere junge Heider Kicker in die Stormstadt folgten. Außerdem wohnt Möller in Timmendorfer Strand und leidet unter Rückenbeschwerden, was für ihn die rund 140 Kilometer lange Anfahrt schon vor acht Jahren zu einer Strapaze gemacht und dazu beigetragen hatte, dass im Sommer 2014 die Ära Beiroth begann.

(Johannes Speckner)

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