
Bernhard Peters, beim HSV verantwortlich für den Nachwuchs, zieht zum Jahresende Bilanz über das Jahr 2016:
Bernhard Peters, was war für Sie der schönste Moment der Hinrunde 2016/17?
Da gab es viele, denn unsere Nachwuchs-Mannschaften haben mich oftmals mit tollem Kombinationsfußball und schönen Toren begeistert. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir aber das begeisterte Gesicht von Markus Gisdol, als er über einige sehr talentierte Spieler unserer Nachwuchsmannschaften schwärmte, die bei ihm im Profitraining mitmachen durften und in denen er das Potenzial für eine Profi-Laufbahn sieht.
Während die Liga-Mannschaft in der Bundesliga um den Klassenerhalt kämpft, sind die Nachwuchs-Mannschaften in ihren Ligen allesamt in sicheren Gefilden unterwegs oder sogar oben mit dabei. Wie bewerten Sie beispielsweise die U21?
Die Jungs machen es gut, zumal wir viele Spieler aus der U19 übernommen haben. Das Modell der U21 hat sich in jedem Fall bewährt und wir sind absolut auf dem richtigen Weg. Die U21 muss der systematische Zwischenschritt von jungen Toptalenten werden. Auch wenn sie bereits oft bei den Profis trainieren dürfen, müssen sie sich immer auch gegen die körperlichen Kampfmannschaften der Regionalliga durchsetzen.
Die U19 steht im oberen Drittel der A-Junioren Bundesliga, die U17 ist in der B-Junioren Bundesliga oben dabei. Wie lautet Ihr Fazit?
Es gibt viele interessante Talente in diesen Mannschaften, dort entwickelt sich etwas sehr Gutes, die Trainer machen hier ausgezeichnete Arbeit. Wenn einige Jungs ruhig und konsequent ihren Weg weitergehen können, haben sie eine große Chance auf eine Profi-Karriere.
Und wie bewerten Sie die Arbeit im Grundlagen- und Aufbaubereich, wo Ergebnisse ja aufgrund der Ausbildungs-Priorität nur sekundär wichtig sind?
Die Ausbildungs- und Handlungsorientierung unserer Trainer ist mir wichtiger als ein gutes Ergebnis, das ist von der U11 bis zur U14 zweitrangig. Im Grundlagenbereich haben wir auf unsere offenen Workshops und dezentralen Fortbildungen, die wir als HSV anbieten, eine starke Resonanz und das Modell unserer Kinderperspektivteams ist ebenfalls sehr erfolgreich. Auch in diesem Bereich können wir zum jetzigen Zeitpunkt zufrieden sein.
Das langfristige Ziel lautet ja, dass Ihre Nachwuchs-Spieler auch im Profi-Kader eine Rolle spielen. Zuletzt waren vermehrt Talente wie Jann-Fiete Arp, Christian Stark und Vasilije Janjicic beim Training dabei.
Ja, die Jungs sind total heiß drauf. Aber ebenso entscheidend ist, dass wir ihnen gleichzeitig vermitteln, dass sie mit einer Trainingseinheit bei den Profis noch kein Ziel erreicht haben, sondern dass es gerade erst losgeht. In Kombination mit der Wettkampfpraxis in ihren Mannschaften von der U17 bis zur U21 ist dies die perfekte Mischung. Finn Porath ist für alle ein gutes Beispiel, er spielt seit der Jugend beim HSV und feierte kürzlich sein Debüt in der Bundesliga. Diese Momente freuen uns natürlich ungemein, sie sind unser Antrieb.