
Was ist bloß beim VfL Pinneberg passiert? Wer am 30. März auf die Tabelle der Oberliga Hamburg schaute, sah die Kreisstädter mit 16 Punkten aus 21 Partien in höchster Abstiegsgefahr schweben. Unglaublich, aber wahr: In den darauf folgenden sechs Begegnungen verdoppelte das Team von VfL-Trainer Thorben Reibe seine Punkte-Ausbeute. Und nachdem die Pinneberger am Sonntag mit einem 3:0 gegen den VfL Pinneberg ihren fünften Sieg in Folge feierten, haben sie nun als Tabellen-Zwölfter immerhin acht Zähler Vorsprung auf den ersten Regelabstiegsplatz.
Das Kreis-Derby im „VfL-Stadion 1“ an der Fahltsweide hätte für die Pinneberger kaum besser beginnen können: Als gerade einmal zwei Minuten gespielt waren, brachte Sven Christian Kulicke sie bereits in Führung ‒ und nur vier Zeigerumdrehungen später erhöhte Felix Schlumbohm auf 2:0. In der Folge trugen auch die Wedeler einige Angriffe vor, bei denen sie es allerdings versäumten, den Anschlusstreffer zu erzielen. Ihre beste Phase hatten die Elbstädter in der letzten Viertelstunde vor der Pause. Zunächst jagte Marcus Richter einen 20-Meter-Freistoß deutlich über die Latte (32. Minute). Dann legte Jan Eggers den Ball von links aus perfekt quer für Richter, der das Spielgerät aber mit seiner Hacke nur leicht touchierte und deshalb lediglich einen harmlosen „Roller“ fabrizierte, den VfL-Keeper Norman Baese mühelos aufnehmen konnte (39.). So hatte das 2:0 bis zur Pause Bestand.
Auch nach dem Seitenwechsel war den Wedelern das Bemühen nicht abzusprechen ‒ alleine es fehlte oftmals am Können und auch am nötigen Quäntchen Glück. Endgültig entschieden war das Nachbarschaftsduell, als Jan-Henrik Kaetow für die Kreisstädter auf 3:0 erhöhte (76.). Kurz darauf handelte sich TSV-Akteur Nicolaj Emil Rörström noch die Gelb-Rote Karte ein (80.) und die Wedeler haderten zu Recht mit dem aus Rostock angereisten Schiedsrichter Johannes Wagner, der in der ersten Halbzeit mehrere harte Vergehen der Pinneberger (unter anderem hatte VfL-Kapitän Fabian Knottnerus im Luftkampf TSV-Akteur Jan-Niclas Galke weggecheckt) nur mit Ermahnungen geahndet hatte. Auch in der Tabelle fielen die Wedeler hinter den VfL zurück ‒ sie haben aber immerhin ebenfalls noch acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone.