
„Irgendwann musste es ja passieren“, sagte Peter Ehlers, Trainer von Rasensport Uetersen, mit einem gequälten Lächeln. Am Sonnabend endete nämlich für die Rosenstädter die gegentorlose Zeit: Nach 576 Minuten kassierten sie beim TuS Holstein Quickborn den ersten Punktspiel-Gegentreffer in dieser Saison, gewannen aber auch ihre siebte Partie in der A-Kreisklasse 5 am Ende klar mit 7:1. Die wackeren Eulenstädter hätten sogar noch häufiger ‒ und vor allem früher ‒ zu einem Torerfolg kommen können. Schon in der 22. Minute hatte Philipp Hahlbohm das 1:1 auf dem Fuß, doch er scheiterte an Gäste-Keeper Christopher Knapp, der extra seine Meisterschule früher verlassen hatte, um das Tor hüten zu können.
Dass die Partie von Sonntag auf Sonnabend vorverlegt worden war, brachte personelle Engpässe für die Gäste mit sich, weshalb mit Ralf Palapies, Martin Protzek und Frank Weche (zugleich Co-Trainer) drei Senioren-Spieler im Kader standen. Dass Rasensport-Coach Peter Ehlers mit Palapies und Protzek auch zwei der Ü40-Kicker einwechselte, stieß einigen Anhängern des TuS Holstein sauer auf. Bei facebook gab es jedenfalls üble Kommentare, die wohl auch damit zu begründen sind, dass Palapies auch den SV Rugenbergen, Nachbarklub der Quickborner, in der Oberliga Hamburg trainiert.
Zum Spielverlauf: Im Holsten-Stadion agierten die Rosenstädter über weite Strecken der ersten Halbzeit pomadig, während die TuS-Spieler bis unter die Haarspitzen motiviert waren. Dennoch ging der Favorit in der 13. Minute in Führung: Einen Einwurf, den Raphael Friederich auf der rechten Seite ausgeführt hatte, verlängerte Tomasz Koziol per Kopf zu Fynn Laut, der die von Jannek Kühl lautstark geäußerte Bitte um einen „Diagonalpass“ erhörte ‒ und Jannek Kühl schoss von halblinks aus zum 1:0 in das lange Eck ein. Nachdem Tomasz Koziol aus derselben Position knapp rechts vorbeigezielt hatte (16.), fiel in der 35. Minute der besagte Ausgleich: Bei einem Konter der Hausherren waren die Uetersener Dennis Weber und Fynn Laut nicht auf der Höhe, was Leif Möller zum 1:1 nutzte.
Ihr Premieren-Gegentor spornte die Rasensportler dazu an, noch vor der Pause zwei eigene Treffer nachzulegen: Artur Koziol aus dem Getümmel (40.) sowie sein Bruder Tomasz Koziol nach einer Vorlage von Marvin Schramm (45.) trafen zum 3:1. „In der zweiten Halbzeit haben wir dann besser gespielt“, berichtete Peter Ehlers. Schramm ließ seinem 4:1, das er nach einer schönen Kombination und finaler Vorarbeit von Kirill Shmakov erzielte (50.), nach Shmakovs Schnittstellenpass auch noch das 5:1 folgen (80.), ehe er nach einem abgeprallten Protzek-Schuss mit dem 6:1 sogar seinen lupenreinen Hattrick perfekt machte (82.). Schließlich schoss Shmakov aus 13 Metern zum 7:1-Endstand in die lange Ecke ein (86.). Protzek war bei einem 25-Meter-Pfostenschuss im Pech (60.) ‒ aber auch die Quickborner vergaben noch einige gute Chancen, so dass für sie durchaus ein besseres Ergebnis möglich gewesen wäre.