Aktuell: Die Folgen vom Landesliga-Verzicht von BU II


Weil die Verantwortlichen des HSV Barmbek-Uhlenhorst für die kommende Saison 2022/2023 nur einen der beiden Landesliga-Plätze, die ihnen nach dem Abstieg ihrer Ersten Mannschaft aus der Oberliga Hamburg und dem siebten Platz ihrer Reserve in der Landesliga 3 zustehen würden, in Anspruch nehmen, ist in der Landes-, Bezirks- und Kreisliga sowie der A-Kreisklasse jeweils ein Platz mehr für einen Aufsteiger frei.

Fraglich ist, wer in der Landes- und Bezirksliga davon profitiert? „Ich glaube, das Aufstieg vor Abstieg geht“, erklärte Peter Ehlers, der dem Spielausschuss des Hamburger Fußball-Verbandes angehört, auf Nachfrage. Damit hat der 55-Jährige prinzipiell auch Recht – allerdings gelten in den drei Landesliga-Staffeln nur die Tabellenletzten und die Tabellenvorletzten als Regelabsteiger. Um aber auf die für die kommende Serie benötigte Anzahl von 32 Landesligisten zu kommen, muss es einen vermehrten Abstieg geben: Steigt der Wandsbeker TSV Concordia in die Regionalliga Nord auf, müssten stand jetzt zusätzlich die beiden Tabellen-Neunten mit dem schlechtesten Punkte-Quotienten (TuS Berne und SV Nettelnburg-Allermöhe) absteigen. Scheitert „Cordi“, wären es sogar alle drei Landesliga-Neunten „erwischen“, also auch die SSG Nikola Tesla mit dem besten Punkte-Quotienten.

Gilt die von Peter Ehlers angesprochene Grundregel „Aufstieg geht vor Abstieg“ also auch, wenn es einen vermehrten Abstieg, der über die festgelegten Regelabsteiger hinausgeht, gibt? Wenn ja, würde der TSV Sasel II als Bezirksliga-Vizemeister mit dem besten Punkte-Quotienten als siebtes Team in die Landesliga aufsteigen, Berne müsste sicher in die Bezirksliga absteigen und Nikola Tesla würde nur Landesligist bleiben, wenn Concordia in die Regionalliga klettern. Kommt der HFV-Spielausschuss zu einer anderen Auslegung der Regeln, hätte Sasel II keine Aufstiegschance, Nikola Tesla den Klassenerhalt sicher – und beim Regionalliga-Aufstieg von „Cordi“ würden auch die Berner in der Landesliga bleiben.

Ähnlich verhält es sich in der Bezirksliga: Findet auch hier die von Peter Ehlers zitierte Regel „Aufstieg geht vor Abstieg“ Anwendung, obwohl mehr als nur die Regelabsteiger (Tabellenletzter und Tabellenvorletzter) absteigen müssen, um auf die für die kommende Saison benötigte Anzahl von 64 Bezirksligisten zu kommen? Wenn ja, würde Atlantik 97 als Kreisliga-Vizemeister mit dem besten Punkte-Quotienten als zwölftes Team in die Bezirksliga aufsteigen. Im Gegenzug müsste der SC Pinneberg als Bezirksliga-Drittletzter mit dem viertbesten Punkte-Quotienten sicher in die Kreisliga absteigen und der TSV Neuland, der den drittbesten Punkte-Quotienten hat, würde nur in der Bezirksliga bleiben, wenn Concordia in die Regionalliga klettert. Kommt der HFV-Spielausschuss zu einer anderen Auslegung der Regeln, hätte Atlantik keine Aufstiegs-Chance, der TSV Neuland den Klassenerhalt sicher – und beim Regionalliga-Aufstieg von „Cordi“ würde auch der SC Pinneberg in der Bezirksliga bleiben.

Sicher ist, dass es in der Kreisliga und der A-Kreisklasse keinen vermehrten Abstieg gibt – und deshalb in diese beiden Spielklassen auf jeden Fall jeweils ein Platz mehr für einen Aufsteiger frei ist. Schafft „Cordi“ den Aufstieg in die Regionalliga, klettert auch der SV Altengamme IV als A-Kreisklassen-Drittplatzierter mit dem drittbesten Punkte-Quotienten in die Kreisliga und die Groß Flottbeker SV II als B-Kreisklassen-Viertplatzierter mit dem viertbesten Punkte-Quotienten in die A-Klasse. Scheiten die Concorden, würde der DSC Hanseat als A-Kreisklassen-Drittplatzierter mit dem zweitbesten Punkte-Quotienten noch sicher in die Kreisliga aufsteigen und Grün-Weiß Eimsbüttel IV als B-Kreisklassen-Drittplatzierter mit dem drittbesten Punkte-Quotienten noch in die A-Klasse kommen.

(Johannes Speckner)

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