
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Es ging nie unter die Gürtellinie. Trotzdem waren einige Ersatzspieler des TuS Holstein Quickborn schwer genervt davon, was einige Zuschauer während ihrer Partie bei der SV Blankenese gen Spielfeld riefen. „Es gibt auch noch ein Spiel nach dem Spiel“, war eine der Antworten von Gäste-Seite. Die Zuschauer-Gruppe bedachte derweil vor allem Tim Heinitz wegen seines Spitznamens „Heino“ mit Sprüchen. Der 25-Jährige antwortete auf seine Weise: In der Nachspielzeit traf er zum 4:2-Endstand für die Quickborner – und feierte dies, indem er sein Trikot auszog und es der in Höhe der Mittellinie platzierten Zuschauer-Gruppe präsentierte.
Kurz darauf ertönte der Abpfiff und Fikret Yilmaz, Sportlicher Leiter des TuS Holstein, atmete tief durch: „Wir haben verdient gewonnen, es uns aber zwischendurch schwerer als nötig gemacht.“ Der 59-Jährige gab zu, dass die Begegnung „in der zweiten Halbzeit auch hätte kippen können“. Denn nachdem TuS-Spielertrainer Sohrab Safi (24. Minute) und Mikel Mucaku (39.) für die Gäste zunächst zwei Tore vorgelegt hatten, verkürzte Ramy Mansour direkt vor dem Pausenpfiff für die Hausherren (45.).
Der zweite Durchgang begann dann mit gleich zwei Elfmetern für die Heim-Elf und Yilmaz stöhnte: „Gefühlt haben wir in dieser noch jungen Saison schon 30 Strafstöße gegen uns bekommen.“ Gut für die Quickborner: Während Jan Ole Holst den ersten Blankeneser Elfmeter verwandelte (2:2/47.), scheiterte Mansour kurz darauf vom ominösen Punkt aus. So blieb es beim 2:2 und nachdem die Partie hin und her wogte, sorgte Musawar Khokhar für die erneute Gäste-Führung, indem er den Ball von halblinks aus 18 Metern rechts in das Netz schlenzte (79.). Sehenswert war auch das 2:4, als Heinitz von links aus spitzem Winkel flach in die lange Ecke traf (90.+1).
Der eigentliche Blankeneser Co-Trainer Emre Mehmet Uyar, der wegen der urlaubsbedingten Abwesenheit von Chefcoach Ramon Sagebiel verantwortlich an der Seitenlinie stand, sah in der Schlussphase die Rote Karte. Zuvor hatte er in seiner Coaching-Zone den Quickborner Finn Stripling geschubst, weil er nach seinem Dafürhalten einen Einwurf weiter hinten ausführen sollte. Nach dem Abpfiff sprang Uyar aus dem Zuschauer-Bereich wieder über die Bande auf das Spielfeld und attestierte seinen Schützlingen im Team-Kreis, dass sie „alles gegeben“ hätten: „Wir waren kurz davor, das Spiel zu drehen – aber das 3:2 wollte leider nicht gelingen.“
(Johannes Speckner)