
Am Sonntagnachmittag kam es in der Landesliga Hammonia zum Kreis-Derby zwischen TBS Pinneberg und TSV Uetersen. Auf dem tiefen Rasenplatz an der Müssentwiete hatten die Rosenstädter zunächst klare Vorteile – und hätten möglicherweise schon in der achten Minute einen Foulelfmeter bekommen müssen. Philipp Ehlers hatte sich den Ball an TBS-Torwart Nick Obeng Gyateng vorbeigelegt und das leere Tor vor Augen, als Gyateng seinen Arm leicht hob und der Uetersener Rechtsaußen dadurch zu Fall kam. Schiedsrichter Dennis Voß hatte beste Sicht auf die Szene – und entschied auf Eckstoß.
Die Gäste gaben weiter Gas und kamen zu guten Chancen: Zweimal Philipp Ehlers, der bei seinem ersten Start-Elf-Einsatz nach langer Verletzungspause eine bärenstarke Leistung zeigte, sowie Jannick Prien versäumten es jedoch, das 0:1 zu erzielen. In der 17. Minute gingen dann plötzlich die Pinneberger in Führung: Tugay Hayran hatte nach einem langen Pass freie Bahn und schoss zum 1:0 ein. Danach suchten die Uetersener weiter couragiert den Weg nach vorne. In der 27. Minute spielte Philipp Ehlers einen Steilpass auf Prien, der frei durch gewesen wäre, aber von einem TBS-Verteidiger zu Fall gebracht wurde. Referee Voß entschied zwar auf Freistoß für den TSV, verhängte aber keine persönliche Strafe gegen den Pinneberger. Den Freistoß jagte Maik Stahnke aufs Torwart-Eck – und Gyateng, dem durch die Abwehrmauer die Sicht versperrt war, ließ den flach und scharf geschossenen Ball zum 1:1 ins Netz gleiten (28.). Eine Uetersener Pausen-Führung hätte Prien herstellen können, doch nach einem Querpass zögerte er einen Tick zu lange, so dass ein TBS-Akteur seinen Zwölf-Meter-Schuss noch abblocken konnte (41.).
Auch nach der Pause erwischten die Gäste zunächst den besseren Beginn, doch Philipp Ehlers konnte nicht davon profitieren, dass Gyateng einen Ball fallen ließ (48.). TBS-Trainer Haris Tahirovic hatte aus der ersten Halbzeit seine taktischen Lehren gezogen und setzte nun auf Konter-Fußball. Mit diesem Mittel hatten die Hausherren in der letzten halben Stunde deutlich mehr gefährliche Angriffe als die Uetersener. Wojciech Krauze, Rafat Waseq und Tugay Hayran hätten für die erneute TBS-Führung sorgen können, scheiterten aber jeweils am bärenstarken TSV-Torwart Christoph Richter. So blieb es bis zum Ende beim 1:1, so dass der Herbstmeister Uetersen nach zuvor zwei Niederlagen seinen ersten Rückrunden-Punkt holte und TBS als Tabellen-Siebter weiterhin sieben Punkte hinter den Rosenstädtern liegt. „Am Ende müssen wir froh sein, nicht verloren zu haben“, gab der Uetersener Co-Trainer Frank Weche zu, betonte aber auch: „In der ersten Halbzeit hätten wir in Führung gehen müssen!“
(JSp)