Regionalliga: Von drei bis fünf Absteigern ist alles möglich

Davon, ob Leon Deichmann mit dem VfB Oldenburg noch den Klassenerhalt in der Dritten Liga schafft oder nicht, könnte auch das Wohlergehen seines vorherigen Teams FC St. Pauli II in der Regionalliga abhängen.
(Foto-Credit: Imago Images / Michael Ketzer)

Hatte der SV Meppen in der vergangenen Saison in der Dritten Liga zwischenzeitlich sogar der Spitzengruppe angehört und Zweitliga-Träume gehegt, so beendete er die Serie 2021/2022 letztlich auf dem zwölften Platz, mit satten zehn Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone. Deutlich schlechter läuft es in der aktuellen Serie für die Emsländer: Mit erst 21 Zählern zieren sie das Tabellenende und haben, bei nur noch zehn offenen Saisonspielen, sechs Punkte Rückstand auf den rettenden 16. Rang. Etwas besser sieht es für den VfB Oldenburg aus: Der Vorjahres-Aufsteiger liegt nur aufrgund seiner um sieben Treffer schlechteren Tordifferenz gegenüber dem punktgleichen Tabellen-16. Borussia Dortmund II auf einem Abstiegsplatz.

Trotzdem sind beide niedersächsische Vereine akut abstiegsgefährdet. Ob sie sich noch retten oder es sie am Ende „erwischt“, hat auch Auswirkungen auf die Abstiegsfrage in der Regionalliga Nord. In der Nord-Staffel von Deutschlands vierthöchster Spielklasse gibt es, obwohl sie aktuell 19 Mannschaften umfasst und im Sommer wieder auf die Sollstärke von 18 Teams schrumpfen soll, „nur“ drei feste Regelabsteiger. Die drei Vertretungen, die am Ende den 17., 18. und 19. Platz belegen – zurzeit der BSV Kickers Emden, der Bremer SV und der SV Atlas Delmenhorst –, müssen also definitiv den Gang in die Fünftklassigkeit antreten.

Da der Meister der Regionalliga Nord – beziehungsweise das bestplatzierte Team, das eine Drittliga-Lizenz beantragt, was der VfB Lübeck sowie Hannover 96 II taten, und erhält – in dieser Saison direkt in die Dritte Liga aufsteigt, würden die drei Regelabsteiger genügen, um trotz Liga-Verkleinerung drei Neulinge aus den Oberligen aufnehmen zu können. Der Meister der Oberliga Niedersachsen (respektive der bestplatzierte niedersächsische Oberligist, der eine Regionalliga-Zulassung beantragt und bekommt – steigt direkt auf; ihn begleiten der Sieger und der Zweitplatzierte der Aufstiegsrunde, an dem neben jeweils einem Vertreter aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen das zweitbeste niedersächsische Team teilnimmt.

Steigt aber ein Drittligist ab in die Regionalliga Nord, erhöht sich dort die Anzahl der Absteiger auf vier; dann müsste auch der Tabellen-16. (aktuell VfV Borussia 06 Hildesheim) – absteigen. Und wenn zwei Drittligisten in die Regionalliga Nord herunterkämen, gäbe es dort sogar fünf (!) Absteiger, so dass auch der Rang-15. unter dem Strich stehen würde. Dem derzeitigen Tabellenstand nach würde es dann auch den FC St. Pauli II „erwischen“, was wiederum auch Auswirkungen auf die Auf- und Abstiegsregelung in den Hamburger Amateur-Spielklassen hätte. Sicher zum Klassenerhalt genügt demnach erst der 14. Platz. Diesen belegt aktuell der BSV Schwarz-Weiß Rehden dank seiner um 13 Treffer besseren Tordifferenz gegenüber der punktgleichen U23 der Kiez-Kicker.

 

Variante 1 (Meppen und Oldenburg bleiben drittklassig)

- 1 Aufsteiger in die Dritte Liga (VfB Lübeck oder Hannover 96 II)
+ 3 Aufsteiger aus den Oberligen (Meister Niedersachsen, Sieger und Zweitplatzierter der Aufstiegsrunde)
= 3 Absteiger in die Oberligen, um auf die Sollstärke von 18 Teams zu kommen > Platz 16 genügt zum Klassenerhalt.

 

Variante 2 (Meppen oder Oldenburg bleibt drittklassig)

+ 1 Absteiger aus der Dritten Liga (SV Meppen oder VfB Oldenburg)
- 1 Aufsteiger in die Dritte Liga (VfB Lübeck oder Hannover 96 II)
+ 3 Aufsteiger aus den Oberligen (Meister Niedersachsen, Sieger und Zweitplatzierter der Aufstiegsrunde)
= 4 Absteiger in die Oberligen, um auf die Sollstärke von 18 Teams zu kommen > Platz 15 genügt zum Klassenerhalt.

 

Variante 3 (Meppen und Oldenburg steigen ab)

+ 2 Absteiger aus der Dritten Liga (SV Meppen und VfB Oldenburg)
- 1 Aufsteiger in die Dritte Liga (VfB Lübeck oder Hannover 96 II)
+ 3 Aufsteiger aus den Oberligen (Meister Niedersachsen, Sieger und Zweitplatzierter der Aufstiegsrunde)
= 5 Absteiger in die Oberligen, um auf die Sollstärke von 18 Teams zu kommen > Platz 14 genügt zum Klassenerhalt.

 

(Johannes Speckner)

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