Lotto-Pokal: Droht Teutonia 05 das Pokal-Aus vor Gericht?

Affam Ifeadigo (links) durfte im Regionalliga-Duell des FC Teutonia 05 gegen Tjorve Mohr von Drochtersen/Assel mitwirken. Aber auch im Lotto-Pokal?
(Foto-Credit: Imago Images / Claus Bergmann)

Das könnte ein echter Hammer Hammer werden! Die Verantwortlichen des Hamm United FC (Oberliga Hamburg) sollen beim Hamburger Fußball-Verband form- und fristgerecht Protest eingelegt haben gegen die 0:2-Niederlage, die sie am Mittwochabend im Viertelfinal-Nachholspiel des Lotto-Pokals gegen den Nord-Regionalligisten FC Teutonia 05 kassiert hatten. Der Grund dafür: Stürmer Affamefuno-Michael Ifeadigo, den Teutonias Trainer David Bergner in der Pause auswechselte, soll ihrer Auffassung nach nicht spielberechtigt gewesen sein.

Der Grund für die Sichtweise der HUFC-Offiziellen ist durchaus nachvollziehbar: Ifeadigo hatte in dieser Saison nämlich schon zweimal für seinen damaligen Verein, den VfB Oldenburg, im niedersächsischen Krombacher-Pokal mitgewirkt. Am 27. Juli 2022 hatte er in der Qualifikationsrunde nach seiner Einwechslung (72. Minute) zehn Zeigerumdrehungen später das letzte Tor zum 5:0-Kantersieg beim Drittliga-Rivalen SV Meppen beigesteuert. Und am 12. Oktober 2022 war der Angreifer auch im Viertelfinale der Oldenburger (4:1 beim Regionalligisten BSV Schwarz-Weiß Rehden) nach 73 Minuten eingewechselt worden.

Im Liga-Alltag ist Ifeadigo, dessen Wechsel vom VfB Oldenburg zum Kreuzkirchen-Klub am 21. Januar offiziell perfekt gemacht worden war, natürlich für die Teutonen spielberechtigt und kommt bisher auf fünf Einsätze (ein Tor beim 7:2-Erfolg gegen den SV Atlas Delmenhorst). Aber wie sieht es im Pokal aus? In der Spielordnung des HFV heißt es unter „Punkt 4 Spielbetrieb Pokal (Ergänzung zu § 23 SpO und Ziffer 3 DBest.)“ zur „Festspielregelung Pokalwettbewerbe“ wörtlich: „Jede*r Spieler*in darf in einem Spieljahr nur für einen Verein in einer Mannschaft an Pokalwettbewerben des HFV teilnehmen.“ Da der niedersächsische Pokal kein Pokalwettbewerb des HFV ist, bliebe hier abzuwarten, wie die Sportgerichtsbarkeit entscheiden würde.

Sollten die Hammer Recht bekommen und durch eine Umwertung zum 3:0-Sieger erklärt werden, würden sie im Halbfinale ihren Oberliga-Rivalen Wandsbeker TSV Concordia erwarten, der stand jetzt am Dienstag, 11. April um 19 Uhr im Sportpark Hinschenfelde die Teutonen empfangen soll. Für die Teutonen würde ein Pokal-Aus am „Grünen Tisch“ nicht nur einen enormen Prestigeverlust und das Ende der Träume von der Pokal-Titelverteidigung, sondern im Hinblick auf die mögliche, erneute Teilnahme am DFB-Pokal auch einen extremen wirtschaftlichen Schaden bedeuten. Ärgern könnten sich in diesem Fall auch die Offiziellen des Kummerfelder SV (Landesliga Hammonia), die nach dem am 14. Februar knapp mit 1:2 verlorenen Achtelfinale keinen Einspruch eingelegt hatten, obwohl Ifeadigo auch am Ossenpadd nach 66 Minuten von Bergner eingewechselt worden war.

(Johannes Speckner)

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