
„Die Welt zu Gast bei Freunden“, war das Motto der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ‒ und hatte leicht abgewandelt auch für das am Sonntag anstehende Testspiel von Rasensport Uetersen (B-Kreisklasse 6) beim FC Union Tornesch (Landesliga Hammonia) Gültigkeit. Sage und schreibe zehn Union-Spieler waren einst beim TSV Uetersen unter dem heutigen Rasensport-Trainer Peter Ehlers, der selbst in Tornesch lebt, am Ball; im Gegenzug gehören dem Liga-Kader von Raspo immerhin fünf ehemalige Union-Akteure an. Das große Wiedersehen entschied das Tornescher Team klar mit 4:1 für sich. Im „Torneum“ legten die Hausherren gleich ein hohes Tempo vor. „In der ersten halben Stunde hat das, was wir uns vorgenommen hatten, schon ganz gut funktioniert“, sagte FCU-Coach Stefan Dösselmann, der „ein variantenreiches Pressing“ seiner Schützlinge sah.
Nach einer knappen Viertelstunde war es mit Till Mosler einer der besagten Ex-Uetersener, der das 1:0 erzielte. Fast unnötig zu erwähnen, dass auch der Schütze des 2:0, Jannek Laut (19.), bis vor Jahresfrist noch für den TSV Uetersen spielte. Ärgerlich aus Sicht der Gäste war, dass sie dieses Tor mit einem Fehlpass selbst einleiteten. Nach einem schönen Angriff über die linke Seite und einer Flanke von Kirill Shmakov konnte Philipp Ehlers für die Rosenstädter zum 2:1-Pausenstand verkürzen (26.). „Im zweiten Durchgang hatten die Tornescher weiterhin klare Vorteile“, gab Bernd Enderle, Erster Vorsitzender der Rasensportler, unumwunden zu. Zur Überraschung aller Anwesenden erzielte Mosler das 3:1 mit seinem Kopf (76.). „Ich glaube, dies war das allererste Kopfballtor in seiner Karriere“, schmunzelte Dösselmann. Den 4:1-Endstand stellte Serge Haag her: Der 29-Jährige, der einst ebenfalls für den TSV Uetersen kickte, zirkelte einen Freistoß direkt in den linken Winkel (83.).
„Wir hätten noch deutlicher gewinnen müssen, haben aber teilweise die nötige Konsequenz im Abschluss vermissen lassen“, befand Dösselmann. Einem noch höheren Ausgang stand auch Gäste-Keeper Alexej Schmidt im Wege, der einige gute Paraden zeigte und ein Sonderlob von Bernd Enderle erhielt, während Dösselmann seinen Schützlingen eine „geschlossene Teamleistung“ attestierte. „Die Tornescher waren die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen“, sagten Enderle und Peter Ehlers übereinstimmend. Der Rasensport-Trainer war „dafür, dass es ein Vorbereitungsspiel war, nicht zufrieden“, gab allerding auch zu bedenken, dass ihm nur elf Feldspieler sowie zwei Torhüter zur Verfügung standen. Der Kader der Gäste war auch, weil Christian Förster und der Ex-Tornescher Raphael Friederich kurzfristig aufgrund einer Grippeerkrankung abgesagt hatten, so sehr zusammengeschrumpft.