A-Kreisklasse 2: Westler gewinnen „Charakterspiel“


In kaum einer Liga im Hamburger Amateur-Bereich geht es in der Spitzengruppe so eng und spannend zu wie in der A-Kreisklasse 2: Nach dem 18. Spieltag, der am vergangenen Wochenende ausgetragen wurde, trennen den Spitzenreiter SV Bergedorf-West und den Rang-Sechsten TSG Bergedorf III gerade einmal zwei Punkte. Im Kampf um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Kreisliga dürfte es in dieser Staffel im Frühjahr 2017 also noch hoch her gehen ...

Bergedorf-West kletterte am Sonntag auf den Platz an der Sonne, weil die eigene Partie beim ETSV Hamburg II mit 3:2 gewonnen wurde und das Gastspiel des vorherigen Tabellenführers SV Börnsen II beim Escheburger SV ausfiel. Die Mannschaft der „Westler“ hatte sich vor dem Spiel „zum gemeinsamen Frühstück getroffen, um die Adventszeit als Team einzuläuten“, wie es auf ihrer facebook-Seite hieß. Ob dieses Frühstück den Bergedorfern schwer im Magen lag? Fakt ist: Die ETSV-Reserve erwischte den besseren Beginn und legte durch Tore von Marco Szostak, der von einem verunglückten Abstoß der Gäste profitierte, (7. Minute) und Kacper Oskar Domzalski, der einen Ballverlust der Bergedorfer bestrafte (13.), eine 2:0-Führung vor. „Beide Tore hätten verhindert werden können, aber daraus müssen wir lernen und es das nächste Mal besser machen“, hieß es auf der facebook-Seite der „Westler“, die durch die beiden Gegentore nun ebenfalls wie Börnsen II 24 Gegentreffer aufweisen und nicht mehr alleine die beste Abwehr ihrer Liga haben.

Die Gäste kämpften sich am Mittleren Landweg aber in die Partie zurück und für neue Hoffnung vor der Pause sorgte Marc Wiens, der den Ball aus 20 Metern zum 2:1 unter die Latte des ETSV-Tores jagte (38.). „Jetzt wurde aus dem Spiel ein reines Charakterspiel, welches zu 80 Prozent im Kopf entschieden werden sollte. Denn Fußball spielen können wir alle“, hieß es auf der facebook-Seite der Bergedorfer über die Vorsätze für die zweite Halbzeit. Die Gäste machten nach dem Seitenwechsel dort weiter, wo sie in der Schlussphase des ersten Durchgangs aufgehört hatten, und waren weiterhin spielbestimmend. Dies wurde bereits in der 55. Minute mit dem Ausgleich belohnt, als Sven Wrycz Rekowski einen schönen Diagonalpass von Mirco Einhorn zum 2:2-Ausgleich einschob. „West war am Drücker und ETSV war mehr mit meckern, pöbeln und provozieren beschäftigt, als sich auf das eigene Spiel zu konzentrieren“, hieß es auf der facebook-Seite.

Das BeWe-Team konnte zunächst mehrere Standardsituationen nicht nutzen, ehe in der 88. Minute doch noch der Siegtreffer gelang: Nach einem Einhorn-Eckstoß köpfte Sebastian Schulz zum von den Gästen umjubelten 2:3 ein. In der extrem langen Nachspielzeit drängten die „Eisenbahner“ noch einmal auf den Ausgleich, der in der 98. Minute ‒ so jedenfalls die Zeitangabe auf der facebook-Seite ‒ auch beinahe gefallen wäre. Doch dem 3:3 der ETSV-Zweiten stand gleich zweimal der Pfosten im Wege, ehe Schiedsrichter Achmet Altindas abpfiff und Bergedorf-West „der glückliche Sieger“ war, wie es die BeWe-Verantwortlichen nach dem „Charakterspiel“ formulierten.

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