
Durch fünf Niederlagen in Folge war die SV Blankenese II in der A-Kreisklasse 6 der Abstiegszone bedrohlich nahe gekommen, bevor sie am Sonntag beim Heidgrabener SV II gastierte. Angesetzt war die Partie für den Rasenplatz an der Uetersener Straße; da der von zahlreichen Maulwurfshügeln übersäte Platz jedoch gesperrt war, wurde die Partie auf dem benachbarten Kunstrasenplatz ausgetragen. „Pünktlich zum Anpfiff riss auch die Wolkendecke auf, so dass unser Kick eine unerwartet sonnige Angelegenheit wurde ‒ wobei die Vorzeichen eigentlich wieder einmal Sturm standen“, erklärte SVB-Coach Philipp Anbergen mit Verweis auf seinen durch Verletzungen und Krankheiten erneut sehr reduzierten Kader. Da auch Keeper Phillip Reschke zu den Abwesenden gehörte, wurde kurzerhand Karsten Beetz vom Feldspieler zum Torwart umfunktioniert.
Das Spiel begann laut Anbergen „zunächst recht ruppig“, sei jedoch „vom soliden Schiedsrichter recht schnell in die richtige Bahn gebracht“ worden. Bereits nach einer Viertelstunde brachte der aufgerückte SVB-Innenverteidiger Moritz Ott sein Team nach einem Eckstoß von Andre Dasau mit einem wuchtigen Kopfball in Führung. „Die Heidgrabener spielten jedoch sicher weiter und kamen zum verdienten Ausgleich, wobei unser Torwart-Ersatz ein wenig unglücklich aussah“, schilderte Anbergen das 1:1, bei dem Beetz nach einer Freistoßflanke zu zögerlich aus seinem Gehäuse herauskam, woraufhin ihn Mark Simon mit einer Kopfball-Bogenlampe zum 1:1 überwand. „Leider konnten wir es ansonsten nicht ausnutzen, dass kein gelernter Torwart im gegnerischen Gehäuse stand ‒ weil wir das Tor schlicht und ergreifen nicht unter Beschuss genommen haben“, haderte HSV-Coach Florian Laß.
Die Blankeneser wurden dagegen nach dem Ausgleich immer stärker: Zum einen unterbanden ihre defensiven Mittelfeldspieler konsequent die Heidgrabener Pässe in deren Spitze, was der Gäste-Abwehr deutliche Entlastung brachte. Und zum anderen kam die SVB-Reserve selbst mit schnellen und einfachen Bällen zu immer mehr Torchancen. „Das wurde zu einem deutlichen Vorteil für uns“, so Anbergen, der sich über die erneute Führung freuen konnte, als Finn Bliemeister aus 16 Metern zum 1:2 einschoss. Mit diesem Ergebnis wurden auch die Seiten gewechselt. Nach dem Wiederanpfiff erhöhte SVB-Kapitän Dasau nach einem Sololauf aus zwölf Metern zum 1:3. Die Heidgrabener spielten laut Anbergen zwar „engagiert und fair weiter“, doch seien sie nur noch „zu wenigen Torchancen gekommen“. Auf der Gegenseite erhöhte Manzor Arab zum 1:4 (67.), ehe SVB-Außenverteidiger Frederic Tiefenbach nach einem 50-Meter-Antritt den 1:5-Endstand herstellte (85.).
Zurück blieb ein frustrierter Laß, der haderte: „Die erste halbe Stunde war das Schlechteste, was wir bisher in dieser Saison gespielt haben ‒ aber in der zweiten Halbzeit ist es dann sogar noch schlimmer geworden.“ Sein Team sei „nur hinterhergerannt“ und hätte „über 90 Minuten keine eigenen Aktionen“ gehabt, tadelte Laß.