
Ein wenig Luft verschaffte sich der FC Alsterbrüder durch den 4:2 Sieg gegen Eintracht Norderstedt II im unteren, dicht gedrängten Tabellenbereich. Mit nun 18 Punkten und Rang 11 beträgt der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz zwar nur drei Punkte, aber die Art und Weise, wie sich die Elf von Trainer Ulrich Brüning präsentierte, sollte Mut machen, einem möglichen Abstiegsszenario am Ende der Saison zu entgehen.
Ganz anders ist wohl die Gemütslage bei den seit Kurzem von Marvin Beste gecoachten Norderstedtern, die ihre sechste Niederlage hintereinander kassierten und mit ihren bisher erzielten neun Zählern als Tabellenschlusslicht nun schon sechs Punkte hinter dem ersten Nichtabstiegsplatz liegen.
Nach einem ersten Zeichen von Nervosität in der Abwehr konnten sich die Gäste nach nur drei Minuten bei ihrem Keeper Lars Huxsohl bedanken, als dieser gegen den allein auf ihn zustürmenden Sönke Schal erstklassig reagierte und so den frühen Rückstand verhinderte. Danach aber zeigten die Gäste das klar bessere Spiel, ließen den Ball kontrolliert durch die eigenen Reihen laufen und wirkten nicht wirklich wie ein Tabellenletzter. Ein Freistoß fast von der Mittellinie, getreten von Martin Kubon erreichte den links im Strafraum aufgetauchten Jan Schrage, der per Kopfball über FCA-Keeper Moritz Kühn hinweg zur nicht unverdienten 1:0 Führung der Eintracht führte (15.). Dustin Tegeler, Sturmspitze der Gäste, konnte nach 22 Minuten nur durch letztes Eingreifen der Alsterbrüder-Abwehr am möglichen 2:0 gehindert werden. Die Hausherren beschäftigte wohl noch das Auslassen der Riesenchance zu Beginn der Partie und wirkten einigermaßen verunsichert. Norderstedt kontrolliert das Spiel, ohne aber zielgerichtet auf eine Erhöhung der knappen Führung auszugehen. Nachdem dann Norderstedts Innenverteidiger Jan Schrage nach einer Linksflanke von Marco Heinrich mit einem Querschläger fast ins eigene Tor getroffen hätte (33.) – der rechte Pfosten verhinderte Schlimmeres – begannen die Hausherren wieder an sich zu glauben und setzten die Gäste bis zur Pause unter Druck, ohne dabei aber Zählbares herauszuarbeiten.
Gleich nach Wiederbeginn zur zweiten Halbzeit setzten die Alsterbrüder mit viel Engagement nach. Ein erstes Chaos im Norderstedter Strafraum (47.) konnten sie nicht nutzen, kamen dann aber fünf Minuten später doch zum sich anbahnenden 1:1 Ausgleich, den Innenverteidiger Torben Kraft nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld per Kopfball markierte. Von da an spielte nur noch eine Mannschaft Fußball und das waren die Alsterbrüder, die fortan fast jeden Zweikampf im Mittelfeld für sich entschieden und den nun völlig von der Rolle agierenden Gäste in allen Belangen überlegen waren. Nach 62 Minuten hatte Sönke Schal seinen zweiten „Riesen“ auf den Schlappen, schoss aber frei aus fünf Metern über den Kasten. Dann konnte Eintracht-Keeper Huxsohl einen Kopfball von Felix Niebuhr sehenswert zur Ecke entschärfen, die von Max Janta hereingebracht Torben Kraft erreichte, der höher stieg als alle anderen und mit seinem zweiten Kopfballtor das Spiel mit dem 2:1 drehte (67.). Acht Minuten später legte Kraft dann per Kopf auf für Sönke Schal, der aus neun Metern mit seinem dritten Versuch auf 3:1 erhöhte. Den Norderstedtern blieb nur noch die Rolle des passiven Zuschauers. Nichts wollte gelingen. Lediglich Marlon Stannis ließ seine individuelle Klasse mit einigen Soloauftritten aufblitzen.
Die Hausherren ließen noch ein, zwei Chancen liegen, erhöhten aber doch noch durch Luca Drude auf Zuspiel von Arun Torani auf 4:1 (89.), ehe Marlon Stannis nach einem weiteren Alleingang mit der letzten Aktion des Spiels auf 2:4 verkürzen konnte (90.).
hvp