
Gleich zwei Negativserien setzten sich am Freitagabend für den SV Eidelstedt fort: Mit einem 2:6 beim FC Union Tornesch verlor das Team von der Elbgaustraße nicht nur aktuell zum sechsten Mal in Folge, sondern auch zum vierten Mal hintereinander in Tornesch. Dies lag vor allem daran, dass der von Union-Trainer Thorben Reibe erdachte Plan, den Gegner „von Beginn an früh unter Druck zu setzen“, voll und ganz aufging: „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt und zahlreiche schöne Kombinationen vorgetragen“, freute sich der 36-Jährige. Bereits in der zweiten Minute machte sich die Überlegenheit der Heim-Elf auch im Ergebnis bemerkbar: Nach einem Angriff über den Flügel und einer Flanke wurde Christian Kulicke im Gäste-Strafraum gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte Serge Haag zum frühen 1:0.
Dass Maik Stahnke fünf Wochen nach der Bänderverletzung, die er im Spiel beim Niendorfer TSV II (1:2) erlitten hatte, wieder mitwirken konnte, tat dem Union-Spiel sichtlich gut. Dies zeigte sich vor allem beim 2:0, das der 24-Jährige selbst einleitete, indem er Jannek Laut bediente, der daraufhin Tempo aufnahm und nach rechts in den Lauf von Flemming Lüneburg spielte ‒ dessen Flanke dann Maik Stahnke aus fünf Metern zum 2:0 einschob. „Das 3:0 war fast eine Kopie des zweiten Treffers“, erklärte Reibe: Jannek Laut steckte durch zu Serge Haag und dessen Querpass schob Kulicke am zweiten Pfosten ein. Immer wieder rollten Tornescher Angriffe auf das Gehäuse der Gäste zu. Das 4:0 entsprang aber einem ruhenden Ball: Serge Haags Freistoßflanke nickte Flemming Lüneburg ein. Nach dem 4:1 der Eidelstedter wurde der Vier-Tore-Vorsprung zügig wieder hergestellt: Jannek Laut zog dynamisch nach vorne und steckte zu Kulicke durch, der seinen zweiten Treffer des Tages erzielte. Dieses 5:1 war der Pausenstand, der laut Reibe „sogar noch höher“ hätte ausfallen können ‒ doch Kulicke sowie Maik Stahnke vergaben jeweils freistehend eine gute Chance.
Der Pausenpfiff bedeutete dann allerdings einen Bruch im Spiel der Hausherren. „In der zweiten Halbzeit haben wir die Ordnung und die nötige Ruhe verloren“, gestand Reibe, der nun „viel zu schnelle Ballverluste“ bei seiner Elf sah. Nachdem ein Lupfer-Tor des Eidelstedters Dusan Aksentijevic wegen einer Abseitsstellung nicht zählte (50.), schloss Jannek Laut einen schönen Spielzug, an dem auch der frisch eingewechselte Patrick Ziller beteiligt war, mit einem Flachschuss zum 6:1 ab (55.). In der Folge fand Phillip Kuschka von links den freistehenden Jannek Laut nicht (61.) und einen Schuss von Dennis Beckmann klärte der Eidelstedter Feliciano Helena artistisch vor der eigenen Torlinie (80). Quasi im Gegenzug konterten die Gäste: Nach einem langen Diagonalpass lief Serdo Murina links an FCU-Keeper
Dies war der Endstand, weil Kuschka nach einem Traumpass von Reibe, der sich selbst eingewechselt hatte, zwar schon rechts an SVE-Torwart Patrick Meins vorbeigegangen war, dann aber nicht mehr zum Abschluss kam (88.). „Unsere starke erste Halbzeit dürfen wir nicht überbewerten“, sagte Reibe, um dann harte Worte für den zweiten Durchgang zu finden: „Da haben wir katastrophal gespielt ‒ das war etwas enttäuschend.“ Während die Tornescher damit nach zuvor zwei Heimniederlagen auch im „Torneum“ wieder Grund zum Feiern hatten, hoffen die Eidelstedter nun am Sonntag, 7. Oktober gegen den Neuling SSV Rantzau auf ein Ende ihrer Niederlagen-Serie.