
Vier Tage nach dem Aus in der Dritten Runde des Holsten-Pokals (0:3 im Elfmeterschießen beim 1. FC Quickborn II) geriet Rasensport Uetersen II am Sonntag auch in der B-Kreisklasse 5 in Rückstand, feierte am Ende aber einen 3:1-Sieg gegen den Hetlinger MTV II. Das Duell der beiden Neulinge musste nach einer Viertelstunde für eine halbe Stunde unterbrochen werden, weil sich der Hetlinger Felix Kirmse verletzte, als er nach einem Zweikampf mit dem Uetersener Lars Tiedemann umknickte. Ein Krankenwagen brachte den 19-Jährigen ins Krankenhaus Pinneberg, wo ein Knochenbruch ausgeschlossen werden konnte. „Er hat nur eine Bänderverletzung erlitten“, berichtete sein Vater Michael Kirmse, der zugleich HMTV-Fußball-Abteilungsleiter ist. Als die Partie fortgesetzt wurde, leistete sich der am Zweikampf mit Felix Kirmse beteiligte Lars Tiedemann einen laut Rasensport-Coach Christian Sommer „furchtbaren Rückpass“, den HMTV-Stürmer Kamil Ludwicki erlaufen und das 0:1 erzielen konnte (16. Minute). „Das war ein halbes Eigentor“, so Sommer, der die Leistung seines Teams in der ersten Halbzeit, in der es lediglich mit Fernschüssen Torgefahr entwickelte, „katastrophal“ nannte.
Doch als Gäste-Akteur Hendric Oeding einen Handelfmeter verwirkte, den Sommer als „glücklich“ einstufte, verwandelte Jörg Dreier diesen zum 1:1-Pausenstand (43.). „Dieses Tor war eine Frage der Zeit“, sagte HMTV-Trainer Carsten Hlede mit Verweis auf die Überlegenheit der Uetersener, die kurz nach dem Seitenwechsel in Führung gingen: Einen Pass von David Grabke verwertete Jon Schwertfeger zum 2:1 (46.). Auch nach diesem Tor standen die Gäste weiter tief in der eigenen Spielfeldhälfte. „Wir hatten die 3:10-Niederlage, die der TV Haseldorf eine Woche zuvor gegen Rasensport II kassiert hat, vor Augen ‒ ein solches Debakel wollten wir verhindern, und das haben wir geschafft“, erklärte Carsten Hlede die Defensivtaktik. In der 52. Minute verwirkten die beiden Hetlinger Timo Albrecht (minimaler Tritt) und Marco Hein (leichtes Trikotziehen) an Schwertfeger einen Foulelfmeter. Erneut trat Dreier an ‒ und scheiterte nicht nur mit einem flach geschossenen Ball an HMTV-Torwart Marco Panacek, sondern jagte auch den Nachschuss in die Wolken. Zur Erinnerung: Vier Tage zuvor beim Holsten-Pokal-Aus in Quickborn hatten sogar alle vier Uetersener Schützen vergeben.
Nach dem erneuten Fehlschuss ließen die Uetersener noch weitere gute Chancen ungenutzt verstreichen. Simon Röttger scheiterte per Kopf und ein Versuch von Torben Rathlau wurde auf der Torlinie geklärt, ehe Schwertfeger, der vorne ein Aktivposten war, das 3:1 nachlegte (75.). Sommers Zufriedenheit hielt sich trotzdem in Grenzen, während Carsten Hlede urteilte: „Die Rasensport-Spieler waren uns körperlich, athletisch sowie technisch überlegen und haben verdient gewonnen ‒ wir haben aber mit Teamgeist und Kampfkraft dagegengehalten.“ Ein Sonderlob sprach der HMTV-Trainer seinem erfahrenen Verteidiger André Möller aus. Sommer urteilte abschließend: „Wir gehen auf dem Zahnfleisch, nachdem wir in den beiden vorherigen Wochen im Pokal zweimal in die Verlängerung mussten.“