Kreisliga 8: Späte Tore im Spitzen-Derby


Das mit Spannung erwartete Spitzen-Derby zwischen dem Heidgrabener SV (vor dem Spieltag Tabellen-Dritter) und dem Herbstmeister FC Union Tornesch blieb am Sonntag 74 Minuten lang torlos. Die Hausherren konnten damit gut leben und HSV-Trainer Ove Hinrichsen urteilte: „Meiner Meinung nach war es ein typisches 0:0-Spiel, aber eines der besseren Sorte – es war eine ziemlich gute Kreisliga-Partie!“ Etwas anders sah dies FCU-Coach Mirco Seitz: „Das Spiel war sehr zerfahren, weil beide Teams haben fast ausnahmslos mit langen Bällen agiert haben, was auf dem kleinen, engen Platz eigentlich kein gutes Mittel ist – aber Flachpässe waren auch nicht möglich, weil der Boden extrem uneben war!“

Die Tornescher hatten zwar in der ersten Halbzeit mehr Ballbesitz und waren optisch überlegen, konnten sich aber keine klaren Torchancen erspielen. „Wir haben hinten sehr kompakt gestanden“, stellte Hinrichsen zufrieden fest. Die Hausherren wären beinahe früh in Führung gegangen, doch einen Schuss von Maik Siebels berührte FCU-Keeper Björn Schramm noch minimal und sorgte damit dafür, dass der Ball am Pfosten vorbei trudelte. Bitter für die Heidgrabener, denen bereits der erkrankte Tim Siebels fehlte: Maik Siebels musste kurz danach mit einem Muskelfaserriss ausgewechselt werden. „Bis zur Pause war es eigentlich gar kein richtiges Derby – erst in der zweiten Halbzeit wurde es dann immer hitziger und es gab viele kleine Fouls“, berichtete Seitz. In der ersten Viertelstunde des zweiten Durchgangs sah Hinrichsen „klare Vorteile“ für seine Elf, räumte aber auch ein: „Danach nahm Tornesch das Heft dann in die Hand!“ In der 72. Minute gab es einen ganz bitteren Moment: Ein Tornescher fiel unglücklich in HSV-Verteidiger Daniel Burmester hinein, der sofort mit dickem Knie vom Platz humpelte und vermutete: „Das ist ein Kreuzbandriss!“ Am Donnerstag, 7. November hat Burmester einen MRT-Termin, dann besteht Klarheit über die Schwere der Verletzung.

Zwei Minuten später, als die durch Burmesters Ausscheiden neu formierte Heidgrabener Abwehr sich einmal falsch verschob, stand Martin Schwabe in der Mitte frei und nutzte ein Zuspiel des eingewechselten Fatih Simsek zum 0:1 (74.). Als Dennis Malysz wegen wiederholten Foulspiels (er hatte Serge Haag zu Fall gebracht) die Gelb-Rote Karte sah (78.), gerieten die Hausherren in Unterzahl. Im Bemühen, trotzdem noch zum Ausgleich zu kommen, stellte Hinrichsen seine Abwehr auf eine Dreierkette um. Dadurch hatten die Tornescher viel Platz und konterten in der Nachspielzeit: HSV-Torwart Pascal Fritz brachte Simsek rüde zu Fall. „Da war Fritz mit der Gelben Karte gut bedient“, gab Hinrichsen zu. Simsek sah „Rot“, weil er Fritz beleidigt haben soll. „Unsere Betreuer, die für Simseks Behandlung auf dem Platz waren, haben keine Beleidigung gehört“, ärgerte sich Seitz. Serge Haag verwandelte den fälligen Elfmeter zum 2:0 – doch nach Intervention seines Assistenten zeigte Schiedsrichter Klaus Gogarten dann auch Serge Haag wegen angeblicher Beleidigung „Rot“ und ließ den Strafstoß wiederholen. Schwabe verwandelte zum 0:2 (95.). „Die Platzverweise waren ein unrühmliches Ende“, ärgerte sich Seitz, während Hinrichsen betonte: „Bitterer kann man ein Derby nicht verlieren!“ Viel mehr als über die Niederlage ärgerte sich Hinrichsen über die Verletzungen von Burmester und Maik Siebels.

(JSp)

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