
In der vergangenen Saison hatte der SC Teutonia 10 II erst am letzten Spieltag die Vizemeisterschaft in der Kreisliga 7 verspielt, die stattdessen der Hetlinger MTV einfuhr ‒ aber aufgrund seines schlechten Quotienten auch nicht in die Bezirksliga aufstieg. In dieser Serie dümpelt die Teutonia-Reserve nur im tabellarischen Mittelfeld herum. Seine eigentliche Stärke demonstrierte das Team aber in seinen Heimspielen gegen die drei Top-Teams seiner Staffel: Dem Spitzenreiter SC Union 03 brachte es mit einem 0:0 den ersten Punktverlust bei, dem Tabellen-Zweiten TuS Osdorf II trotzte es ebenfalls ein 1:1 ab und den Rang-Dritten Heidgrabener SV II fertigte es sogar mit 7:2 ab. Am Sonntag riss diese starke Serie und die Teutonen kassierten eine 1:2-Heimpleite gegen den Hetlinger MTV, der zurzeit den vierten Platz belegt, aber noch zahlreiche Nachholspiele in der Hinterhand hat.
Für HMTV-Trainer Marc Zippel war das Gastspiel an der Max-Brauer-Allee ein Auftritt bei seinem Ex-Klub ‒ schließlich trainierte er von 2003 bis 2011 noch die Ersten Herren der Teutonen. Nun traf der 49-Jährige aber „nur noch wenige alte Bekannte“, wie er berichtete. Auf dem Kunstrasenplatz schlugen die Hetlinger von Beginn an den Weg nach vorne ein: „Wir haben einige gute Angriffe vorgetragen“, berichtete Marc Zippel. Zunächst hatten die Gäste jedoch kein Glück im Abschluss: Daniel Schröder sowie Dominik Zink scheiterten mehrmals knapp. Und als Maximilian Wichern im Teutonia-Strafraum umgestoßen wurde, blieb die Pfeife von Schiedsrichter Frank Schnehagen (vom SC Poppenbüttel) stumm. Auf der Gegenseite fing HMTV-Torwart Daniel Kleinwort einige hohe Bälle sicher weg und zeigte nach Rückpässen auch seine fußballerischen Fähigkeiten, so dass die Seiten beim Stand von 0:0 gewechselt wurden.
Kurz nach dem Seitenwechsel gingen die Hetlinger in Führung und Marc Zippel freute sich „ganz besonders“ darüber, dass Schröder dabei seine persönliche Torflaute beendete: Denn nachdem die Gäste das Spiel aus dem Zentrum auf die rechte Seite zu Maximilian Wichern und Zink verlagert hatten, jagte Schröder die folgende Flanke per Direktabnahme flach zum 0:1 in die Ecke (53. Minute). Als Wichern im Strafraum schön freigespielt worden war und an Teutonias Torwart Mamadou Diallo vorbei zum 0:2 eingeschossen hatte (81.), schien die Partie entschieden zu sein. Doch ein Fehler des ansonsten gut spielenden Aleksandar Pavlovic, der als linkes Glied der Hetlinger Dreierabwehrkette den Ball nicht wegschlug, sondern einen Teutonen ausspielen wollte, was ihm misslang, ermöglichte den Hausherren den Anschlusstreffer: Der eingewechselte Serkan Kilicaslan verkürzte zum 1:2 (87.).
„Dadurch wurde es in der Schlussphase noch einmal richtig eng“, berichtete Marc Zippel. Als auch Diallo mit in den Gäste-Strafraum gegangen war, hätte Schröder den Sack zumachen können ‒ doch nach einem Konter verfehlte er das verwaiste Teutonen-Gehäuse. In der Nachspielzeit hielt Kleinwort seinem Team dann den Sieg fest, als er gegen einen Teutonen, der aus zehn Metern frei zum Torschuss gekommen war, stark parierte. „Wir haben mehr investiert und verdient gewonnen“, so Marc Zippel, der aufgrund der Teutonen-Ergebnisse gegen die anderen Top-Teams befand: „Dieser Sieg ist hoch zu bewerten.“ Während die Mannschaft aus dem Deichstadion damit weiter nach oben schauen darf, muss die Teutonia-Reserve, bei sieben Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone, zumindest noch etwas nach unten blicken.