
Drei Spiele sollten am Sonntag in der Bezirksliga West stattfinden. Während die Partie des SV Rugenbergen II gegen den SSV Rantzau vorzeitig abgesagt wurde, verlegten die Verantwortlichen des FC Roland Wedel ihr Heimspiel gegen den FC Union Tornesch extra noch vom Elbestadion, dessen Rasenplatz sicher nicht bespielbar gewesen wäre, auf den unweit davon entfernt gelegenen Kunstrasenplatz an der Schulauer Straße. Dort verletzte sich dann aber im vorherigen Kreisliga-Spiel der Roland-Reserve gegen SuS Waldenau (1:3) ein Akteur, als er auf dem Platz wegrutschte, so schwer, dass er vom Krankenwagen abgeholt werden musste. „Deshalb wäre es unverantwortlich gewesen, unser Spiel anzupfeifen ‒ die Verletzungsgefahr war viel zu groß“, so FCU-Coach Stefan Dösselmann, für den die kurzfristige Absage „die einzig richtige Entscheidung war“, auch wenn der Union-Tross nun umsonst nach Wedel fuhr. Genau so sah es Roland-Trainer Dirk Kahl: „Meines Erachtens war es die richtige Entscheidung!“
Das einzige Spiel, das angepfiffen wurde, war das Derby zwischen dem TSV Uetersen II und dem SC Pinneberg. 20 Minuten lang gab es auf dem Grandplatz an der Uetersener Jahnstraße ein abwechslungsreiches Duell. „Es ging hin und her, wobei beide Mannschaften gute Ansätze gezeigt haben“, berichtete TSV-Co-Trainer Christian Sommer. Die Pinneberger gingen bereits in der fünften Minute in Führung: Bei einem Freistoß von Veton Hajrizi, der im Herbst 2011 noch für die Ersten Uetersener Herren kickte, öffnete sich die Abwehrmauer der TSV-Reserve, so dass der Ball zum 0:1 ins Netz flog. „Dann braucht man auch gar keine Abwehrmauer“, kommentierte Michael Schippmann, Trainer der Dritten Herren und Fußball-Jugendleiter des TSV, diese Szene. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Rosenstädter wollten den Ausgleich, der ihnen in der 20. Minute auch gelang: Eddy-Morton Enderle erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball von einem Pinneberger und spielte dann einen Traumpass auf Nils-Marvin Schwarz, der das Spielgerät zwischen den Beinen des SCP-Keepers hindurch zum 1:1 ins Netz schob. Dieser „Tunnel“ war dann leider auch schon die letzte Aktion des Spiels, weil unmittelbar auf den Ausgleich der Abbruch folgte. Das Schiedsrichter-Gespann vom TV Haseldorf bemängelte aufgrund des starken Schneefalls die schlechten Sichtverhältnisse und erachtete die Verletzungsgefahr für die Spieler als zu hoch.
„Ich denke, es war die richtige Entscheidung, diese Partie nicht fortzusetzen“, sagte Sommer. Eine Viertelstunde nach dem Abbruch nahm der frühere Stürmer den Platz noch einmal in Augenschein: „Und da war wirklich schon keine einzige Linie des Spielfeldes mehr zu erkennen“, stellte er fest. Allerdings war der Abbruch für die Uetersener Reserve auch ärgerlich, denn mit Torwart Timo Herrmann sowie Eddy-Morton Enderle, Mats Lennart Enderle und Marcel Jobmann standen ihr ausnahmsweise gleich vier Spieler aus dem Liga-Kader zur Verfügung. „Wir hatten eine gute Elf auf dem Platz“, sagte Sommer zu diesem Umstand.