Oddset-Pokal: Rissen mit gnadenloser Effizienz


Der Rissener SV hat die gute Tendenz aus dem Frühjahr, als unter dem vom Co-Trainer zum Chefcoach beförderten Ertekin Terzi der Sprung aus dem Tabellenkeller in das Mittelfeld der Kreisliga 7 gelungen war (am Ende wurde Rissen Zehnter), am Sonntag bestätigt: Das Team vom Iserbarg gewann das Oddset-Pokal-Erstrunden-Duell bei seinem zukünftigen Staffel-Rivalen Hetlinger MTV mit 2:1 nach Verlängerung und glänzte dabei „mit einer gnadenlosen Effizienz“, wie HMTV-Trainer Guido Krenzk den Gegner lobte. Dagegen zeigten die Hetlinger zwar spielerisch eine richtig gute Leistung, nutzen aber die sich bietenden Torchancen nicht aus.

„Es ist wie verhext“, klagte der neue HMTV-Trainer nach seinem misslungenen Pflichtspiel-Debüt. Würde es beim Fußball, wie zum Beispiel beim Eiskunstlaufen und Turmspringen, nach „Haltungsnoten“ gehen, hätten die Hetlinger klar gewonnen. „Meine Mannschaft hat den Ball wirklich gut laufen lassen und war über 120 Minuten hoch überlegen“, berichtete Krenzk. Im Torabschluss aber paarten sich Unvermögen und Pech: Bereits in der fünften Minute tunnelte Felix Kirmse den RSV-Keeper Dominik Trulsen nach einem schönen Spielzug zum vermeintlichen 1:0. Doch diesen Treffer erkannte Schiedsrichter Manfred Neuber (vom SC Pinneberg) ebenso ab wie drei weitere HMTV-Tore. „Ob wirklich alle Treffer irregulär waren, wage ich zu bezweifeln“, meldete Krenzk Bedenken an. Nach einer Viertelstunde köpfte Jesse Plüschau eine Freistoßflanke von Adnan Kubat ein ‒ wieder hatte Neuber etwas gegen den Torerfolg. Als Jan Steffen den Ball über Trulsen hinweg lupfte, setzte Felix Kirmse auf der Torlinie noch nach ‒ die Fahne des Schiedsrichter-Assistenten blieb unten, aber der weit im Feld stehende Neuber meinte, eine Abseitsposition ausgemacht zu haben. Auf „Abseits“ wurde auch entschieden, als Daniel Kleinwort, der als gelernter Torwart aufgrund der Personalmisere als Feldspieler eingewechselt wurde, zum 2:2 einköpfte (115.). „Das war niemals Abseits“, schwor Kleinwort, der vor dem Spiel davon geträumt hatte, „ein entscheidendes Tor zu machen“. Und als Tim Dreschniol den RSV-Keeper schon ausgespielt hatte, und ihm dieser in die Beine griff, weshalb der Hetlinger nicht mehr zum Abschluss kam, verwehrte Neuber der Heim-Elf den fälligen Elfmeter ‒ mit der Begründung, Dreschniol sei „ja nicht hingefallen“. Krenzk wandte sich ungläubig ab, stellte aber auch klar: „Bei so vielen Chancen, die wir vergeben haben, müssen wir nicht über den Schiedsrichter schimpfen.“

Nachdem Alexander Bandholt und Kubat jeweils nur den Pfosten getroffen hatten, fiel in der 78. Minute das vermeintlich erlösende 1:0: Nach einem Pass von Philipp Drews tankte sich Kubat auf der rechten Seite durch und flankte scharf in die Mitte, wo Onurberkhan Hayran am zweiten Pfosten einschoss. Daraufhin ließen es die Hetlinger etwas langsamer angehen und leisteten sich kurz vor Ultimo einen individuellen Fehler im Mittelfeld. Diesen nutzte Alexander Hinck, um mit dem laut Krenzk „ersten Rissener Torschuss“ zum 1:1 zu egalisieren (87.), so dass die Partie in die Verlängerung ging. In dieser versäumte es Fabian Ecke, einen hohen Rissener Ball zu klären, woraufhin Danny Baule zum 1:2 einschoss (95.). Dieses Ergebnis hatte bis zum Ende Bestand, so dass Krenzk den Gegner als „hocheffizient“ lobte, während er über seine Elf sagen musste: „Wir haben aus Möglichkeiten für drei Spiele nur ein Tor gemacht ‒ das war einfach zu wenig, um in die 2. Pokal-Runde, die wir sehr gerne erreichen wollten, einzuziehen.“

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