Kreisklasse 10: Aushilfs-Referee bricht Partie ab


Am Sonnabend erschien der angesetzte Schiedsrichter Soleiman Garb nicht an der Slomanstraße, um die seit dem 20. Spieltag der Kreisklasse 10 offenen Nachholpartie zwischen dem FC Veddel United (siebter Platz, 29 Punkte) und dem FC Bingöl 12 (zweiter Rang, 50 Zähler) anzupfeifen. So pfiff mit gut zehnminütiger Verspätung ein Aushilfs-Referee, den der Heim-Verein stellte, die Begegnung an ‒ und brach sie noch vor der Pause beim Stand von 1:0 für Bingöl, das die Vizemeisterschaft und den Aufstieg in die Kreisliga bereits sicher hat, ab.


SportNord sprach mit Verantwortlichen beider Teams über die Geschehnisse ...

... United-Trainer Sedat Cucadar berichtete:

„Leider ist der angesetzte Schiedsrichter nicht gekommen. Ich habe daraufhin den Bingöl-Verantwortlichen gesagt, dass ich einen Schiedsrichter hätte, der die Partie pfeifen könne ‒ dass, wenn sie damit nicht einverstanden seien, aber auch gerne einer von ihnen das Spiel leiten könnte. Wir wollten einfach nur, dass die Begegnung gut und ruhig über die Bühne gehen kann, zumal es ja für beide Teams um nichts mehr ging: Bingöl stand schon vor dem Anpfiff als Vizemeister fest und wir hatten die Qualifikation für die neue A-Kreisklasse bereits sicher. Von Bingöl-Seite gab es aber keine Beanstandungen gegen den von uns vorgeschlagenen Referee, und er hat die Partie auch ganz normal gepfiffen. Bingöl ist dann relativ früh mit 1:0 in Führung gegangen.

Als dann der Torwart von Bingöl unseren Stürmer von hinten an dessen Trikot heruntergezogen hat, hat der Schiedsrichter auf Elfmeter für uns entschieden und dem Keeper die Gelbe Karte gezeigt. Damit waren einige Bingöl-Spieler überhaupt nicht einverstanden: Sie haben den Schiedsrichter hin- und her geschubst und ihm auch einige unschöne Dinge gesagt. Der Referee hat noch einmal eindringlich betont, er wolle, dass es ,jetzt ruhig wird'. Da es mit dem Schubsen und den Beleidigungen aber immer weiter ging, hat der Schiedsrichter schließlich gesagt, dass er sich bedroht fühlen und die Partie nun abbrechen würde, und ist in seine Kabine gegangen. Tu diesem Zeitpunkt waren, nachdem die Begegnung ungefähr zehn Minuten später begonnen hatte, rund 35 Minuten gespielt worden.“


... Bingöl-Obmann Tahsin Bogatekin erklärte:

„Ich war selbst leider nicht bei dem Spiel dabei, weil ich arbeiten musste. Aber mir wurde inzwischen von anderen Verantwortlichen unserer Liga-Mannschaft über die Geschehnisse berichtet, sodass ich kurz Stellung nehmen kann. Leider haben beide Teams vergeblich auf den angesetzten Schiedsrichter gewartet: Er ist nicht erschienen. Nach einer Viertelstunde, als wir mit 1:0 führten, hat der Ersatz-Schiedsrichter dann plötzlich zwei Gelbe Karten gegen uns verteilt, und das für Nichtigkeiten. Dann hat der Referee auf einmal den Platz verlassen ‒ niemand wusste, warum. Unsere Spieler haben noch rund eine halbe Stunde auf den Schiedsrichter gewartet, der aber nicht mehr aus der Kabine herausgekommen ist, so dass die Partie leider nicht regulär beendet werden konnte.“

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