
Staunend ging Uwe Brill am Freitagabend gegen 21.20 Uhr über den Rasenplatz des Waldstadions an der Norderstedter Lawaetzstraße: „Der Platz hat keinen Schaden genommen, obwohl wir 90 Minuten im Dauerregen gespielt haben“, verkündete der Team-Manager des TSV Uetersen, der am Ende einen 5:2-Kantersieg beim SV Friedrichsgabe feierte. In der ersten Halbzeit war es allerdings nicht zu sehen, dass der Tabellen-Zweite beim noch punktlosen Schlusslicht der A-Kreisklasse 5 zu Gast war: Die Hausherren präsentierten sich bis zur Pause als absolut ebenbürtiger Gegner und gingen in der 22. Minute auch verdient in Führung. Während SVF-Coach Nick Poschke hoffte, dass seine Elf im zweiten Durchgang genau so weiterspielen würde, nahm TSV-Spielertrainer Pablo Moreira in der Pause einige Umstellungen vor, die laut Brill „genau richtig und entscheidend für die Wende“ waren.
Dass der Uetersener Abdul Cavdar im zweiten Durchgang offensiver agierte, zahlte sich nämlich prompt aus: Nachdem Moreira selbst zum 1:1 egalisiert hatte (54.), gelang Cavdar mit einem schönen Kopfball die 2:1-Führung (65.). Kurz darauf schnürte Ermond Veliqi einen Doppelpack: Erst traf er nach einer guten Kombination mit Tobias Brandt (66.) und dann nach einer feinen Einzelleistung (70.). Kurz nach dem zweiten Treffer der Friedrichsgaber zum zwischenzeitlichen 2:4 wurde Tobias Brandt, der sich zumeist drei SVF-Verteidigern gegenübersah und deshalb torlos blieb, im Strafraum gefoult. Zum fälligen Elfmeter trat erstmals Recep Özdemir an und verwandelte gegen SVF-Keeper Gordon Blunk zum 2:5-Endstand (81.). Da Tobias Brandt noch Pech bei einem Pfostenschuss hatte, nannte Brill den Sieg „auch in der Höhe verdient“ und lobte: „Das war die beste zweite Halbzeit, die diese Mannschaft jemals gespielt hat.“
Weil der Spitzenreiter Rasensport Uetersen am siebten Spieltag durch den Rückzug von TBS Pinneberg II spielfrei hatte, rutschte der TSV vorübergehend bis auf drei Zähler an seinen Stadt-Rivalen, der mit der makellosen Bilanz von 18 Punkten aus sechs Partien das Klassement anführt, heran. Die Friedrichsgaber zieren weiter das Tabellenende ‒ sie sollten aber ihre Köpfe keinesfalls in den Sand stecken, sondern auch zukünftig weiter Gas geben. Eine klare Weiterentwicklung des Teams, das in der vergangenen Saison noch die SVF-Reserve war, ehe es im Sommer zur Liga-Mannschaft wurde, ist erkennbar. Und so scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, wann sich Poschkes Schützlinge in Form von Punkten selbst für ihren Aufwand belohnen.