
Der Höhenflug des SC Sperber, der zuletzt zwei deutliche Siege beim FC Alsterbrüder (7:3) und gegen den TuS Berne (6:3) eingefahren hatte, wurde von Eintracht Lokstedt, das zuletzt zweimal in Folge verlor, jäh gestoppt. Über weite Strecken des Spiels zeigten die Hausherren, was Kampf und Leidenschaft ausmachen kann und gingen so auch am Ende als verdienter Sieger vom Platz.
Ohne eine einzige Torchance beendete der SC Sperber die ersten 45 Minuten. Das Fehlen des an diesem Abend verhinderten Marco Heydorn und des noch immer verletzten Simon Flandrin machte sich diesmal in der Offensive überdeutlich bemerkbar. Mit viel Einsatz und starkem Zweikampfverhalten hielt sich die Eintracht die Raubvögel vom eigenen Strafraum weg, wobei sich insbesondere Lokstedts Sechser Anto Josipovic mit starker Leistung hervortat. Im Offensivbereich hatten die Gastgeber auch nicht gerade viel anzubieten, schlugen dann aber einmal eiskalt zu, als Ersin Cavus Sperbers linkem Verteidiger Tom Kaschewsky den Ball abluchste, dann in den Strafraum drang und dort den Ball an Torwart Daniel Göbel vorbei in die Maschen setzte (30.).
Nach der Pause steigerten sich die Gäste, die nun Jan-Philip Hartmann ins Spiel gebracht hatten, der für etwas mehr Frische nach vorne sorgte. Das Ganze allerdings auf weiter bescheidenem Niveau. Lokstedt ließ nicht locker und schien nach 68 Minuten alles klar zu machen, als sich Alexander Gäde rechts im Sechzehner gegen drei Sperberaner durchsetzte und dann auch Torwart Göbel zum 2:0 überwinden konnte.
Immer wieder durch Fouls unterbrochen gelang es den Gästen nicht, die einmal verlorene Linie zurückzuerobern. Eine Unterbrechung folgte der nächsten. Schiedsrichter Yasar Aydin hatte alle Hände voll zu tun, verteilte etliche Gelbe Karten und nach 74 Minuten auch die Rote Karte. Und die hatte es in sich. Der eigentlich nicht gerade für Krawall bekannte Sandro Mischkowski nahm es wohl mit der Bissigkeit im Spiel zu wörtlich und biss dem Sperberaner Mathias Bach, der ihm die Hand vor das Gesicht gehalten hatte, mal kurz in einen seiner Finger. Dies sorgte für viel Diskussionsstoff auf und am Rande des Spielfelds. Richtiger Fußball wurde danach kaum noch gespielt.
Mit der tatsächlich ersten sich bietenden Tormöglichkeit verkürzten die Gäste nach 83 Minuten durch einen Kopfball von Tom Kaschewsky über Torwart Steven Mraz hinweg, nachdem dieser einen Schuss des eingewechselten Matthias Genzler noch hatte abwehren können, auf 1:2.
Zu mehr sollte es dann aber bis Spielende nicht mehr reichen.
Lokstedt feierte den Sieg hinterher wie eine Meisterschaft. Sperber hatte einen vollends gebrauchten Abend erwischt und enttäuschte seine Anhänger komplett.
hvp