A-Kreisklasse 8: Abbruch aufgrund der Platzverhältnisse

Trainer Mathias Mengel stellte klar, dass sein Rellinger FC den Spielabbruch nicht erbat.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Nur aufgrund seiner um zwei Treffer schlechteren Tordifferenz musste der FC St. Pauli VII die Herbstmeisterschaft in der A-Kreisklasse 8 der punktgleichen SV Blankenese II überlassen. Nachdem die SVB-Reserve am Sonnabend zum Rückrunden-Start einen 2:1-Sieg beim SC Sternschanze IV vorgelegt hatte, hätten die Kiezkicker am Sonntag mit mindestens vier Toren Differenz beim 1. Rellinger FC 2010 gewinnen müssen, um Platz eins zu erobern.

Diesbezüglich waren die St. Paulianer auch auf einem guten Weg, denn durch aus zwei Standardsituationen resultierende Tore von Manuel Bächle (21. Minute) und Mario Herrmann (25./Elfmeter) führten sie zur Pause mit 2:0. Dann wurde die Partie allerdings vom erfahrenen Schiedsrichter Manfred Neuber (vom SC Pinneberg) abgebrochen. Im "Gast-Ticker" im DFB-Net wurde dies wie folgt kommentiert: "Ein Fall für das Sportgericht. Auf Wunsch der Gastgeber wird das Spiel zur Halbzeit vom Schiedsrichter abgebrochen."

RFC-Coach Mathias Mengel gab am Sonntagabend auf Nachfrage von SportNord folgende Stellungnahme ab:

"Die Behauptung, dass wir um einen Abbruch gebeten hätten, ist Quatsch. Fakt ist, dass der Platz, auf dem zuvor schon unsere 2. Herren gespielt hatten (Anmerkung der Redaktion: 3:6-Niederlage gegen den SV Lohkamp III in der B-Kreisklasse 6), durch den fortwährenden Regen sehr aufgeweicht war. Deshalb sind die Spieler beider Mannschaften immer wieder weggerutscht - gefühlt lagen sie mehr, als dass sie standen.

In der Mitte der ersten Halbzeit hatten wir, als einer unserer Spieler so übel weggerutscht ist, dass sein eines Bein auf dem Boden und das andere Knie komplett woanders war, schon einen Kreuzbandriss befürchtet. Die Partie wurde daraufhin für rund zwei Minuten unterbrochen und der Schiedsrichter überlegte schon, ob er sie abbrechen solle, entschied aber letztlich, sich die Gegebenheiten bis zur Pause noch einmal anschauen zu wollen.

In der Pause habe ich ihn dann direkt gefragt, ob er die Partie wirklich noch weiter laufen lassen wolle. Er entgegnete, dass er das Risiko nicht auf sich nehmen wolle, und entschied sich für einen Abbruch, worüber wir uns sehr gefreut haben. Wir sind keine Profis, die um Millionen Spielen, sondern betreiben ein Hobby auf der fast untersten Ebene, und dafür war mir das Verletzungsrisiko einfach zu groß.

Wir hatten während der Saisonvorbereitung schon einen Spieler, der sich das Kreuzband gerissen hat und nun ein Jahr lang ausfällt. Dass die St. Paulianer verärgert sind, kann ich absolut verstehen. Wenn wir ans Millerntor gefahren und mit 2:0 in Führung gegangen wären, wären wir über einen Abbruch auch nicht glücklich gewesen. Aber ich möchte noch einmal betonen, dass wir den Schiedsrichter in keiner Weise zum Abbruch gezwungen haben - Manfred Neuber ist erfahren genug, dem muss niemand erzählen, was er zu tun hat."

(Johannes Speckner)

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