
Das Beste zum Schluss, heißt es ‒ und daran hielten sich die Kicker des Moorreger SV, die am letzten Spieltag ihre möglicherweise beste Saison-Leistung boten und den TSV Uetersen mit 3:0 schlugen. „Ich habe eines der stärksten Spiele meiner Jungs gesehen“, stellte MSV-Trainer Frank Bielfeldt zufrieden fest. Bereits in der 13. Minute drückte sich die Überlegenheit der Hausherren auch im Ergebnis aus: Einen schönen Eckstoß von Christian Posern köpfte Felix Giesbrecht zum 1:0 ein. Als „etwas bedauerlich“ empfand es Bielfeldt, „dass das Tor nach einer Standardsituation fiel“, da sein Team „bis zum gegnerischen Strafraum richtig schöne Kombinationen vorgetragen“ habe.
Obwohl die Moorreger den Ball immer wieder gut laufen ließen und spielerisch klare Vorteile hatten, gelang ihnen bis zur Pause kein zweiter Treffer mehr. Im zweiten Durchgang hatten auch die Uetersener zwei aussichtsreiche Torszenen: Als ein Rückpass des Moorregers Sascha Schepelew auf seinen Keeper Niklas Puttmann zu kurz geraten war, spielte TSV-Akteur Recep Özdemir den Ball in die Mitte, wo sich aber kein Abnehmer fand ‒ und dann sprang ein 35-Meter-Fernschuss von Ermond Veliqi auf die Latte. Jener Ermond Veliqi stellte Kai Emmer, der als Leiter der MSV-Abteilung Fußball die Partie pfiff, weil der Hamburger Fußball-Verband keinen Schiedsrichter angesetzt hatte, auch vor dessen schwerste Prüfung des Tages. Nachdem er zuvor schon für ein Foul die Gelbe Karte gesehen hatte, schoss Ermond Veliqi nämlich einen Ball weg, als das Spiel bereits unterbrochen war. Kai Emmer wollte die Situation ohne Platzverweis lösen und bat den Uetersener zu sich ‒ Ermond Veliqi verspürte aber offensichtlich wenig Lust, zum Referee hinzulaufen, und machte stattdessen eine abfällige Geste, woraufhin er dann doch die Gelb-Rote Karte sah (68.).
In der Schlussphase legte die Heim-Elf schließlich noch zwei Treffer nach. Erst arbeitete sich Leon Prange gut über die linke Seite durch, zog in die Mitte und schoss aus 20 Metern in die kurze Ecke ein, nachdem TSV-Torwart Sven Holzäpfel einen halben Schritt in die andere Richtung gemacht hatte. Und in der Schlussminute fand Leon Prange bei einem Seitenwechsel den eingewechselten Ex-Uetersener Tim Clauser, dessen Schuss Holzäpfel noch parieren konnte ‒ den Abpraller legte Clauser jedoch perfekt ab für den ebenfalls eingewechselten Maximilian Klose, der aus Nahdistanz in typischer Mittelstürmer-Manier den 3:0-Endstand herstellte. „Wir haben vollkommen verdient gewonnen und über 85 Minuten den Fußball gespielt, den ich sehen will“, zeigte sich Bielfeldt begeistert.
Einen „Gänsehaut-Moment“ gab es in der 83. Minute, als der Moorreger Tobias Hasenbruch, der seine Karriere in diesem Sommer beendet, in seinem letzten Pflichtspiel ausgewechselt wurde. Bielfeldt dankte den Uetersenern „ausdrücklich“ dafür, dass sie sich an einem Spalier, das an der Mittellinie gebildet wurde, beteiligten: „Damit haben beide Teams gemeinsam Hasenbruch würdig vom Platz geleitet.“ Am Freitag, 1. Juni, steigt um 19 Uhr noch Hasenbruchs Abschiedsspiel, bei dem die aktuelle MSV-Liga-Mannschaft auf ein All-Star-Team trifft, dem Akteure angehören, mit denen zusammen Hasenbruch einst in Moorrege und beim FC Union Tornesch kickte.