Landesliga Hansa: Elazig Spor mit Big Points gegen Juventude


Mit einem Punkt- und auch Tabellenplatz-Rückstand gegenüber Juventude ging der FC Elazig Spor am Mittwochabend ins einzige noch ausstehende Nachholspiel der Hansa-Staffel gegen eben jenes Juventude-Team, das mit 26 Punkten auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stand. Eine Niederlage von Elazig Spor hätte vor dem letzten Spieltag den sicheren Abstieg und für Juventude den definitiven Klassenerhalt bedeutet. Ein Remis die schlechte Situation der Gastgeber beibehalten.

Am Ende wurde es ein knapper, aber auch vollkommen verdienter 1:0 Sieg, der Elazig Spor nun mit zwei Zählern Vorsprung vor Juventude wieder richtig auf den Klassenerhalt hoffen lässt.

Der Brisanz dieses Nachholspiels angemessen hatte der Verband mit der Ansetzung des regional- und oberligaerfahrenen Schiedsrichters Jorrit Eckstein-Staben (vom SC Wentorf) ein mehr als glückliches Händchen, denn Eckstein-Staben leitete das Spiel ausgezeichnet und avancierte mit von Anfang bis Ende klarer Linie zum besten Mann auf dem Platz. Kurzes verbales Eingreifen gegenüber den Spielern im passenden Moment unterstrichen seine vorzügliche Leistung, der auch seine Assistenten in nichts nachstanden.

Das Spiel in den ersten 45 Minuten gab nicht allzu viel her. Beiden Teams war der auf ihnen lastende Druck deutlich anzumerken. Die von Jens Perez trainierten Akteure von Juventude taten insgesamt mehr und gaben durch Habib Zagre nach 11 Minuten den ersten gezielten Torschuss im Spiel ab, wobei dieser aber über das von Adnan Arslan gehütete Tor strich. 60 Sekunden später war es auf der anderen Seite Youssef Sbou, der links versetzt aus 23 Metern flach abzog, aber an Keeper Lukas Andresen, der zur Ecke klärte, scheiterte. Mehr war von den Hausherren bis zur Halbzeit offensiv nichts zu sehen. Die Gäste suchten immer wieder Sturmspitze Habib Zagre, der trotz seiner Größe äußerst wendig und ballsicher für Akzente sorgte und dann auch nach einem Klassezuspiel des eingewechselten Bilal Dahche über die Abwehrreihe von Elazig Spor hinweg, den Ball volley aus 13 Metern an den Querbalken hämmerte (33.). Glück für die bis dahin sehr zurückhaltend aufgetretenen Hausherren, dass sie mit einem torlosen Remis in die Kabinen kamen.

Die von Elazig Spor-Trainer Metin Dogan gleich nach dem Kabinengang geäußerte Wahrnehmung, dass die Gäste bereits am Limit seien, sollte sich nach Wiederanpfiff dann tatsächlich bewahrheiten, denn die zweiten 45 Minuten gehörten dann eindeutig den Gastgebern, die sich ihre Kräfte augenscheinlich besser eingeteilt hatten. Nun agierten sie mit weit mehr Engagement, viel Herz und Leidenschaft und drückten Juventude permanent in deren eigene Hälfte. Was fehlte, war häufig der letzte Pass in die Spitze und ab und zu auch der kühle Kopf, rechtzeitig den Abschluss zu suchen. Juventude stemmte sich mit viel Einsatz gegen die anstürmenden Hausherren und setzte nur noch selten einige Nadelstiche nach vorne. So auch nach 71 Minuten, als sich nach einer schon verpufften Offensivaktion Habib Zagre und Elazig Spor Innenverteidiger Gökhan Ermis recht heftig ins Gehege kamen und so Referee Eckstein-Staben auf den Plan riefen, der sich nicht zu schade war, Ermis in den Klammergriff zu nehmen, um ihn vor sich selbst zu schützen. Mit Gelb für beide Spieler lag er dann auch goldrichtig. Die von Minute zu Minute hitziger werdende Partie – fast jeder Pfiff musste kommentiert werden – geriet aber nie aus den Fugen.

Eine Viertelstunde vor Spielende ergab sich beinahe zwangsläufig die erste faustdicke Gelegenheit für Elazig Spor. Nach einer Flanke von links stand Ermis am langen Pfosten völlig blank, platzierte den Ball dann per Kopf ins kurze Eck, wo Torwart Lukas Andresen aber hellwach zur Ecke klären konnte. „Den muss ich natürlich ins lange Eck setzen“, haderte Ermis nach dem Spiel mit der vergebenen Chance. „Zum Glück wurde ich durch das Tor von Youness nicht zum Depp des Spiels“, fügte er schmunzelnd an.

Jener Youness Sbou war es nämlich, der wenige Minuten vor Schluss zum gefeierten Mann auf Seiten des FC Elazig Spor wurde, als er nach einer Hereingabe von der linken Seite durch Tarek Sbou den mittlerweile überfälligen Treffer zum 1:0 markierte (86.) und so seinem Team die „überlebenswichtigen“ drei Punkte sicherte.

Auch wenn sich Elazig Spor nun wieder mit zwei Punkten Vorsprung auf Juventude auf den ersten Nichtabstiegsplatz gesetzt hat, ist noch nichts entschieden. Der letzte Spieltag in eineinhalb Wochen beschert Elazig Spor und Juventude zwei schwere Auswärtspartien, wobei Elazig Spor mit dem Gewinn nur eines Zählers bei Dersimspor die leicht besseren Karten hat, um sich endgültig zu retten. Selbst der Klub Kosova, momentan noch auf Platz 12 könnte, wenn für ihn alles schiefläuft, den Gang in die Bezirksliga antreten müssen. Ein Blick auf die Ansetzungen des letzten Spieltags und die aktuelle Tabelle (siehe unten aufgeführten Link) verdeutlicht die Brisanz bezüglich des einen noch zu vergebenen Abstiegsplatzes.





hvp

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