Oberliga: Türkiye jubelt dank Bektesi

Albin Bektesi (links) vom FC Türkiye, hier im Luftkampf mit SVR-Akteur Leon Neumann, trug sich als einziger Spieler in die Torschützenliste ein.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Ein Debüt, das für den FC Türkiye sehr erfreulich war, sorgte dafür, dass es für den SV Rugenbergen eine sehr unschöne Premiere gab. Weil Albin Bektesi in seinem elften Oberliga-Spiel seinen allerersten Doppelpack schnürte, musste Nils Hachmann, der Anfang Oktober das Traineramt bei den Bönningstedtern übernommen hatte, nach zuvor zwei Siegen in der Fremde seine erste Auswärts-Niederlage als SVR-Coach hinnehmen.

Im ersten Türkiye-Heimspiel seit dem 2. Oktober – zwischenzeitlich hatte der diesjährige Neuling auf fremden Plätzen dreimal verloren und zuletzt beim SC Victoria Hamburg mit 5:3 gewonnen – duellierten sich die beiden Mannschaften zunächst auf Augenhöhe. Kilian Utcke und Lenny Glissmann hätten die Gäste auf dem Rasenplatz an der Wilhelmsburger Landesgrenze in Führung bringen können, aber auch die Hausherren hatten einige vielversprechende Offensivaktionen. Kurz nach dem Seitenwechsel jubelte dann das Türkiye-Team: Michel Netzbandt behauptete sich auf der rechten Seite gegen Sven Worthmann und passte am SVR-Kapitän sowie Taylan Güvenir vorbei in die Mitte, wo Bektesi schneller als Jannick Wilckens schaltete, noch zwei Schritte mit dem Ball nach vorne lief und ihn dann am herausstürzenden Gäste-Keeper Patrick Hartmann vorbei zum 1:0 einschoss (48. Minute). Das schnelle 2:0 verpasste der eingewechselte Demian-Coray Wicke, der eine Linksflanke per Flugkopfball hauchdünn am rechten Pfosten vorbeihechtete.

In der Folge intensivierte das Team aus dem Osten des Kreises Pinneberg seine Offensivbemühungen. Der von Hachmann nach einer Stunde gezogene „Joker“ Collins Baafi hätte auch prompt stechen können, ließ sich aber nach Taylan Güvenirs perfektem Steilpass aber von Türkiye-Kapitän Hasan Karaca zu weit nach rechts abdrängen und ging dann an der Strafraumgrenze zu Boden, ohne einen Torschuss abgegeben zu haben – aber eben auch, ohne gefoult worden zu sein. Dagegen lag unstrittig ein Foul vor, als Worthmann nach Neumanns von rechts kommendem Zuspiel von Karaca von hinten bedrängt und zu Fall gebracht wurde. So war die Chance für den Gäste-Kapitän, frei vor Türkiye-Torwart Tobias Braun zum 1:1 auszugleichen, dahin. Dass Schiedsrichter Johannes Mayer-Lindenberg (Harburger TB) hier nicht auf „Notbremse“ und „Rot“ entschied, sondern Türkiyes Spielmacher nur die Gelbe Karte präsentierte, sorgte für Erleichterung bei der Heim-Elf und für Wut auf der SVR-Bank.

Fakt ist: Es ging mit „elf gegen elf“ weiter und den fälligen 17-Meter-Freistoß schoss Jannick Wilckens relativ uninspiriert rund 50 Zentimeter oben rechts vorbei. Im direkten Gegenzug hieß es dann statt 1:1 plötzlich 2:0, als Bektesi nach einem langen Pass von halbrechts aus Hartmann erneut das Nachsehen gab und jubelnd abdrehte. Damit verdoppelte der 23-Jährige seine bisherige Tore-Ausbeute (zwei Treffer in zehn Partien) innerhalb von 27 Minuten.

(Johannes Speckner)

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