Bezirksliga West: Jan Lüneburg trifft erneut in Blankenese

Lieferten sich viele packende Duelle: Jan Lüneburg (rechts), der für die SV Lieth doppelt traf gegen die SV Blankenese um Kusi Kwame.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Am 8. Mai 2013 traf Jan Lüneburg für den FC Elmshorn im Oddset-Pokal-Halbfinale bei der SV Blankenese zum 3:1-Endstand. Elf Jahre und 142 Tage später war der Stürmer erneut am Sülldorfer Kirchenweg zu Gast - und schoss seine SV Lieth am Freitagabend mit einem Doppelpack zum 3:2-Sieg. Darüber freute sich auch SVL-Verteidiger Patrick Scheidt, der beim besagten Final-Einzug ebenfalls das FCE-Trikot getragen hatte.

Dieses Mal ging es "nur" um drei Punkte, die beide Mannschaften benötigten, um in der Bezirksliga West den Anschluss zur Spitzengruppe nicht komplett zu verlieren. Für die Liether war es der zweite Auswärtsauftritt in Folge, nachdem sie eine Woche zuvor bei Grün-Weiß Eimsbüttel mit 3:2 gewonnen hatten. "Dort haben wir es versäumt, die Parie vorzeitig zu unseren Gunsten zu entscheiden, und am Ende lange zittern müssen", erklärte SVL-Coach Nico Plocharska mit Verweis darauf, dass Jan Lüneburg den Siegtreffer auf dem Kunstrasen Tiefenstaaken erst in der 84. Minute erzielt hatte.

In Blankenese erwischten die Hausherren den besseren Beginn: Ben Döbrich brachte die Hausherren in Führung (9. Minute). Max Scholz egalisierte zügig zum 1:1 (14.), das bis zur Pause Bestand hatte. Im zweiten Durchgang schlug Jan Lüneburg (239 Regionalliga-Spiele), der sich viele packende Duelle mit Kusi Kwame (106 Dritt- und 109 Regionalliga-Einsätze) lieferte, dann zum ersten Mal zu (1:2/52.). Sein jüngerer Bruder Flemming Lüneburg brachte allerdings kurz darauf links im eigenen Strafraum mit einem Tritt von hinten Jan Ole Holst zu Fall. Schiedsrichter Rasmus Renner (FC Teutonia 05) entschied auf Elfmeter, den Aleksandar Pavlovic flach links verwandelte, während SVL-Keeper Marian Rister stehen blieb.

In der Folge wogte die Partie hin und her und war für die Zuschauer insofern äußerst sehenswert, als dass beide Mannschaften sich nicht mit dem einen Punkt begnügen wollten. Dennis-Marcel Ayas hatte die SVB-Führung auf dem Fuß, als er nach einem langen Pass halblinks vor dem herausstürzenden Rister an den Ball kam, ihn aber über die Latte hob. Auf der Gegenseite ging der eingewechselte Liether Yannick Stubenrauch nach einem Duell mit Frederik Abing im SVB-Strafraum zu Boden, aber Renners Pfeife blieb stumm. Derweil lieferte sich Schiedsrichter-Assistentin Jennifer Jollberg (Grün-Weiß Eimsbüttel) einige verbale Scharmützel mit der Blankeneser Bank und einigen Zuschauern.

Sportlich setzte Jan Lüneburg den Schlusspunkt: Eine von der rechten Seite kommende Freistoßflanke verlängerte er mit seinem Kopf so, dass der Ball im langen Eck einschlug, und drehte jubelnd ab. Anders, als vor elfeinhalb Jahren, feierte er seinen Treffer aber nicht vor den damaligen FCE-Fans der "Fanatics Elmshorn", sondern mit seinen Liether Mitspielern. Kurz darauf ertönte der Abpfiff, woraufhin sich Jan Lüneburg und Kwame umarmten - so geht fairer Sport! SVB-Trainer Ramon Sagebiel sprach im Team-Kreis nach dem Abpfiff von "guten und schlechten Phasen" seines Teams sowie einer "unter dem Strich unglücklichen Niederlage".

(Johannes Speckner)

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