
Als der FC Union Tornesch am 21. Mai einen 16:1-Kantersieg gegen den SV Lurup feierte, hatte Björn Dohrn dazu noch sechs Tore beigesteuert. Am Sonntag weilte Dohrn, der inzwischen für den Nord-Regionalligisten Altona 93 stürmt, aktuell aber verletzungsbedingt an Krücken geht, unter den Zuschauern, als die Tornescher mit einem 12:2 gegen TBS Pinneberg den zweithöchsten Landesliga-Heimsieg ihrer Geschichte errangen. Das klare Ergebnis gefiel FCU-Coach Stefan Dösselmann umso mehr, das sich seine Elf im Hinspiel am 20. August mit einem 1:1-Unentschieden begnügen musste, was den ersten und bis dato einzigen Saison-Punkt für die Kreisstädter bedeutete.
Waren die Pinneberger zuletzt am 19. November zum Gastspiel beim USC Paloma nicht angetreten, so nahmen sie das Derby im „Torneum“ ernst. TBS-Trainer Selcuk Sahin fragte sogar eine halbe Stunde vor dem Anpfiff extra noch bei Boje Feil, dem Zweiten Vorsitzenden des FC Union, nach, wo sich sein Team aufwärmen könne, da die beiden Kunstrasenplätze belegt waren und der Rasenplatz im „Torneum Fußballpark“ gesperrt war. Nachdem die Tornescher in der Anfangsphase mehrere gute Chancen vergeben hatten, war es laut Dösselmann ein „Brustlöser“, dass Fabian Tiedemann nach einem Eckstoß von Serge Haag am langen Pfosten das 1:0 erzielte (13. Minute). „Genau dieses Tor haben wir gebraucht“, so der Union-Trainer, der lobte: „Danach haben wir gut gespielt, den Ball laufen lassen und den Gegner immer wieder unter Druck gesetzt.“
So leistete sich das TBS-Team zahlreiche Fehler, die die Hausherren nutzten, um zeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Als Dennis Beckmann nach einem Pass von Jannek Laut gescheitert war, gelang Jan Dostal im Nachschuss das 2:0 (21.). Das 3:0 von Serge Haag (24.) und das 4:0 von André Pott (34.) bereitete jeweils Maik Stahnke mit feinen Pässen vor. Den 5:0-Pausenstand stellte Lennart Maack her, der nach einem von der Heim-Elf kurz ausgeführten Freistoß und Tiedemanns Flanke einköpfte (44.). Im zweiten Durchgang scheiterte Maik Stahnke zunächst, doch Beckmann erzielte im Nachschuss das 6:0 (53.), ehe nach André Potts Flanke Maik Stahnke auch „sein“ Tor markierte (58.). „Leider hat unsere Konzentration in der Folge etwas nachgelassen, was bei so wenig Gegenwehr aber ganz normal ist“, befand Dösselmann. Deshalb verkürzte Onur Akcan für die Gäste (7:1, 64.).
Der starke Beckmann (62.) sowie Serge Haag nach einem Doppelpass mit Maik Stahnke (64.) legten zwei weitere Tore für die Hausherren nach. Schön anzuschauen war auch der zweite TBS-Treffer, als Burak Tuncer den Ball vom rechten Strafraumeck in das lange Eck schlenzte (9:2/69.). In der 75. Minute war es dem eingewechselten Tornescher Felix Ohlerich vorbehalten, ein zweistelliges Ergebnis zu besiegeln, indem er Beckmanns Hereingabe von der linken Seite aus acht Metern per Direktabnahme versenkte. Als TBS-Torwart Safouat Gabsi einen weiteren Ohlerich-Schuss zur Seite abwehrte, staubte Beckmann am langen Pfosten zum 11:2 ab und feierte seinen dritten Treffer des Tages (86.), ehe Maack nach Stahnkes Linksflanke exakt mit dem Schlusspfiff per Flachschuss den 12:2-Endstand herstellte (90.). „Wir wollten etwas für unser Torverhältnis tun, was uns auch gelungen ist“, so Dösselmann, der allerdings einräumte, dass ihn die beiden Gegentreffer „ärgern“ würden.