Am 31. Spieltag schien der SV Meppen in der Dritten Liga schon so gut wie abgestiegen zu sein: Weil er beim direkten Konkurrenten Borussia Dortmund II mit 0:1 verloren hatte, hatte er als Schlusslicht elf (!) Punkte Rückstand auf den rettenden 18. Rang. Drei Wochen und drei Siege später haben sich die Emsländer wieder herangekämpft: Als Tabellen-17. trennen sie „nur“ noch fünf Zähler vom Nichtabstiegsplatz. Problem: Dem SVM-Team bleiben nur noch drei Spieltage, an denen es zudem auf den Fünften, den Dritten und den Zweiten des Klassements trifft, um sich zu retten.
Sechs Punkte liegt der VfB Oldenburg als Drittletzter hinter dem Tabellen-16. Halleschen FC und hat zudem den Nachteil, sein einziges in dieser Saison noch anstehendes Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten FSV Zwickau im Wilhelmshavener Jadestadion absolvieren zu müssen, weil im heimischen Marschwegstadion am Sonnabend, 21. Mai das Landesturnfest stattfindet. In der für den Norddeutschen Fußball-Verband schlechtesten Konstellation „erwischt“ es also sowohl die Meppener als auch den Vorjahres-Aufsteiger aus Oldenburg. Dies würde sich auch negativ auf die Regionalliga Nord auswirken und dort die Anzahl der Absteiger erhöhen.
Klar ist: Zur kommenden Saison wird die Regionalliga Nord von aktuell 19 Mannschaften wieder auf ihre Sollstärke von 18 Teams reduziert. Positiv ist dabei, dass in diesem Jahr die Nord-Staffel einen sicheren Drittliga-Aufsteiger stellt. Dies ist, da der Hamburger SV II keine Zulassung für die Dritte Liga beantragte, der VfB Lübeck unabhängig davon, ob er die HSV-Reserve an den letzten drei Spieltagen noch von der Tabellenspitze verdrängt oder nicht. Zudem gibt es sicher drei Regelabsteiger – als einer von ihnen steht schon seit Wochen der BSV Kickers Emden fest, der somit nach nur einem Viertliga-Jahr in die Oberliga Niedersachsen zurückkehrt.
Begleiten müssen die Kickers gen Fünftklassigkeit definitiv der Tabellen-18. (zurzeit SV Atlas Delmenhorst) und der Rang-17. (aktuell BSV Schwarz-Weiß Rehden). Was weitere Absteiger betrifft und die Ermittlung des Teams, das in der Relegation gegen den Vizemeister der Oberliga Niedersachsen (U. S. I. Lupo Martini Wolfsburg oder SC Spelle-Venhaus) antreten muss, gibt es drei Konstellationen:
Variante 1: Der SV Meppen und der VfB Oldenburg steigen aus der Dritten Liga in die Regionalliga an.
In diesem schlechtesten, aber leider aktuell wahrscheinlichsten Fall müssten auch der Tabellen-16. (momentan VfV Borussia 06 Hildesheim) und der Rang-15. (zurzeit Bremer SV) direkt absteigen. In die Relegation gehen würde der Tabellen-14. Holstein Kiel II. Achtung: In diesem Fall hätte der FC St. Pauli II lediglich zwei (!) Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang und selbst der FC Eintracht Norderstedt wäre bei nur vier Punkten mehr als die „Jung-Störche“ noch längst nicht aus dem Schneider. Auch der Direktabstieg wäre für die St. Pauli-Reserve bei acht Punkten Vorsprung auf die Rehdener noch möglich, für die Eintracht dagegen bei einem Zehn-Punkte-Polster auf die Schwarz-Weißen nicht mehr.
Variante 2: Der SV Meppen oder der VfB Oldenburg steigt aus der Dritten Liga ab.
In diesem Szenario würde der Tabellen-16. (momentan VfV Borussia 06 Hildesheim) direkt absteigen. In die Relegation gehen würde der Rang-15. (aktuell Bremer SV). Tritt dieser Fall ein, hätte der FC St. Pauli II komfortable acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang und der FC Eintracht Norderstedt wäre, da er zehn Zählern mehr als die Bremer hat, aus dem Schneider. Der Direktabstieg wäre für die St. Pauli-Reserve bei neun Punkten Vorsprung auf die Hildesheimer nur theoretisch noch möglich.
Variante 3: Weder der SV Meppen noch der VfB Oldenburg steigt aus der Dritten Liga ab.
In diesem besten Fall würde es bei drei Regelabsteigern bleiben und der Tabellen-16. (zurzeit VfV Borussia 06 Hildesheim) in die Relegation gehen. Bei dieser Variante hätte der FC St. Pauli II sogar neun Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang, wobei er die Hildesheimer am Sonntag, 21. Mai noch zum direkten Duell in Norderstedt empfängt (14 Uhr/Edmund-Plambeck-Stadion). Der Direktabstieg würde der St. Pauli-Reserve in dieser Konstellation nicht mehr drohen, da sie elf Zähler mehr als der derzeitige Rang-17. BSV Schwarz-Weiß Rehden hat.
(Johannes Speckner)