A-Kreisklasse 1: Sportfreunde Pinneberg ohne Herren-Team

Der bisherige Liga-Trainer Mirko Stallmach bleibt den Sportfreunden Pinneberg treu, kann sich zukünftig aber nur noch im Jugendbereich engagieren.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Im Sommer 2022 waren die Sportfreunde Pinneberg nur aufgrund einer um zwölf Treffer schlechteren Tordifferenz gegenüber dem punktgleichen Moorreger SV nicht Tabellen-Dritter in der A-Kreisklasse 1 geworden – was deshalb umso bitterer waren, weil die Moorreger das Angebot des Hamburger Fußball-Verbandes, nachträglich in die Kreisliga aufzusteigen, ablehnten. „Wir hätten die Möglichkeit des Aufstiegs wahrgenommen“, sagte Sportfreunde-Trainer Mirko Stallmach rückblickend.

Ob dann alles anders gelaufen wäre? Ob sich im Falle des Aufstiegs möglicherweise weitere Neuzugänge an der Müssentwiete eingefunden hätten? „Das ist spekulativ“, zuckte Stallmach mit den Schultern. Fakt ist, dass die Pinneberger, die die Serie 2022/2023 in der A-Kreisklasse 1 als Tabellen-Neunter beendet hatten, in der kommenden Serie gar keine Herren-Mannschaft mehr haben werden. „Wir haben uns schweren Herzens dazu durchgerungen, beim HFV kein Team mehr zu melden“, so Stallmach, der diesen drastischen Schritt „mit dem Verlust von zahlreichen Spielern“ begründete.

Dabei war es keinesfalls so, dass sich die Kicker an der Müssentwiete nicht mehr wohlfühlten. „Vielmehr war es so, dass vor ein paar Jahren eine geschlossene Gruppe von rund 30 Mann zu uns kam, die fast alle gleichalt sind – und das wurde uns nun zum Verhängnis“, so Stallmach. Denn zahlreiche Akteure schlossen unlängst ihr Studium ab und wechseln nun in den Berufsleben. „Dadurch verschieben sich einfach die Prioritäten im Alltag – für den Fußball ist weniger Platz und einige unserer Spieler haben schon zuletzt einen enormen Aufwand betrieben, weil sie inzwischen beispielsweise in Harburg wohnen“, weiß Stellmach.

So blieb nur ein Kader von 14 Akteuren übrig. Das Untergangen, bis zum Saisonstart genügend Neuzugänge zu finden, war laut Stallmach „zum Scheitern verurteilt“, was er wie folgt begründete: „Sämtliche Bekannte und Verwandte, die etwas mit Fußball am Hut haben, hatten wir schon in den letzten Jahren regelmäßig abgeklappert – und da wir auf Grand trainieren müssen, sind wir für Spieler, die auf der Suche nach einem neuen Klub sind, einfach uninteressant.“ Dies merkte Stallmach in den letzten Jahren bereits bei seiner Suche nach einem neuen Torwart, was dazu führte, dass er in den letzten sieben Partien selbst zwischen die Pfosten musste.

Auf die Frage, wo und wie er sich zukünftig fußballerisch engagieren werde, entgegnete Stallmach: „Ich habe mich voll und ganz den Sportfreunden verschrieben, weshalb ein Vereinswechsel für mich nicht infrage kommt.“ Stattdessen wolle er sich zukünftig „stärker in der Jugend-Arbeit einbringen“. In der nun auch im Nachwuchs-Bereich zu Ende gehenden Spielzeit hatten die Sportfreunde, deren Herren einst sogar dem gehobene Amateur-Bereich angehört hatten, jeweils ein E-, F- und G-Junioren-Team.

(Johannes Speckner)

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