Kreisliga 7: Zippel-Team siegt beim Schlusslicht


„Ist schon wieder ein Tor gefallen?“, fragte sich Jonas Hübner, Co-Trainer des Hetlinger MTV, als er sich auf den Weg vom Kabinentrakt zum Stadion Achter de Weiden bewegte und lauten Jubel hörte. Dieser kam allerdings aus der Sporthalle, in der die Floorball-Mannschaft von Blau-Weiß 96 Schenefeld ihr erstes Abstiegsspiel der Ersten Bundesliga gegen die Floor Fighters Chemnitz bestritt: Einen 0:2-Rückstand drehten die Schenefelder Floorballer zur 4:2-Führung, kassierten dann aber noch den Ausgleich zum 4:4-Endstand und verloren am Ende im Penaltyschießen. Noch schlechter lief es für die Zweiten Fußball-Herren der Blau-Weißen, die gegen Hübners Hetlinger eine 1:5-Heimpleite kassierten und weiter das Tabellenende der Kreisliga 7 zieren.

Auf dem neuen Kunstrasenplatz hatten die Hetlinger zuvor am Dienstagabend noch ein Testspiel bei der Ersten Mannschaft von Blau-Weiß 96 (Vorletzter der Landesliga Hammonia) mit 3:4 (0:2) verloren. „In dieser Partie sind wir aber nicht in Bestbesetzung angetreten“, betonte HMTBV-Trainer Marc Zippel, der auch am Sonnabend auf einige Leistungsträger verzichten musste. Die 96-Reserve kämpfte zwar über 90 Minuten aufopferungsvoll − doch die Hetlinger waren in allen Belangen deutlich überlegen. Zunächst vergab der Favorit allerdings einige gute Torchancen: Maximilian Wichern sowie Tim Eberle scheiterten jeweils freistehend und als die Heim-Elf einen Eckstoß von Adnan Kubat zu kurz klärte, brachte Philipp Drews nach der darauf folgenden Rechtsflanke von Marc Rupscheit das „Kunststück“ fertig, das Spielgerät per Kopfballaufsetzer über das verwaiste Gehäuse zu lenken (28. Minute).

Nach einer guten halben Stunde gingen die Gäste aber in Führung: Nach Kubats Steilpass flankte Jesse Plüschau flach in die Mitte, wo der erste Versuch von Milan Adamovic noch von einem 96-Verteidiger abgeblockt wurde − doch den Abpraller versenkte Adamovic wuchtig zum 1:0 (Foto/31.). Dem Schenefelder Ausgleich durch Maximilian Tews (39.) ließen die Hetlinger dann drei weitere Tore innerhalb von nur vier Minuten folgen: Jan Wenzel jagte den Ball nach einer Einzelaktion flach zum 2:1 in die Ecke (40.) und Wichern überlief nach einem Steilpass alle Schenefelder einschließlich Torwart Tobias Hadler (43.), was Marc Zippel regelrecht verzückte („Ein herrlicher Treffer!“), ehe Adamovic per Direktabnahme nach einer Flanke den 4:1-Pausenstand herstellte (44.).

„Im zweiten Durchgang haben wir dann unsere Kräfte geschont“, sagte Marc Zippel mit Blick auf das Programm, das seine Elf in den nächsten Wochen erwartet. So gab es gegen die Blau-Weißen, die sehr tief und teilweise mit sechs Spielern auf einer Linie standen, kaum ein Durchkommen. Adamovic gelang noch sein dritter Treffer des Tages zum 5:1-Endstand (80.). Zwei weitere HMTV-Tore erkannte Referee Dave Waßmann (vom TuS Appen) nicht an: Als Hadler einen seiner Verteidiger umlief und Kubat einschob, wollte der Schiedsrichter ein Foul gesehen haben − und als der eingewechselte Lennart Zippel in Rupscheits Querpass von hinten kommend hineinlief, ertönte ein Abseitspfiff. „Darüber wollen wir uns aber nicht ärgern“, betonte Marc Zippel, der Aleksandar Pavlovic sowie Wenzel ein Sonderlob machte und abschließend betonte: „Wer auswärts mit vier Treffern Differenz gewinnt, sollte generell zufrieden sein, auch wenn wir wieder viel mehr Tore hätten erzielen können.“ Das offizielle „Rückspiel“, das 13 Tage vor dem Nachhol-Hinspiel stattfand, hatten die Hetlinger mit 4:0 gewonnen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).

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