Michael Koss, Trainer der A-Junioren des HSV Barmbek-Uhlenhorst, die im unteren Tabellendrittel jeden Punkt zum Verbleib in der Oberliga benötigen, zeigte sich nach dem Nachholspiel gegen den Tabellen-Zweiten, den Kummerfelder SV, sehr zufrieden mit dem einem Punkt, den sich seine Jungs letztlich auch völlig verdient geholt hatten. „Das war schon eine sehr gute Leistung, die wir hier abgeliefert haben. Schade, dass es am Ende nicht zu einem Sieg gereicht hat, aber auch der eine Punkt muss als Erfolg angesehen werden“, meinte Koss nach der Partie, die mit gut 20 Minuten Verspätung angepfiffen wurde, da zunächst einmal ein Schiedsrichter gesucht werden musste, da aus unbekannten Gründen keine Ansetzung stattgefunden hatte.
Schließlich war es Michael Koss gelungen, fernmündlich einen Spielleiter zu aquirieren. Christian Rief vom Bramfelder SV erschien Nullkommanichts im Stadion an der Dieselstraße und zeigte schlussendlich einen sehr guten Job, und das ohne Assistenten. Wie er das anzustellen gedachte, machte er beiden Mannschaften bereits vor dem Einlaufen mit wenigen klaren Worten freundlich und unmissverständlich klar. Hut ab vor diesem Auftreten!
Hut ab aber dann auch vor der guten Leistung der Hausherren in den ersten 45 Minuten, denen der tabellarische Rückstand auf die Gäste aus Kummerfeld, die ihre sechs letzten Ligaspiele allesamt gewonnen hatten, nicht im mindesten anzumerken war. Das frühe 1:0 durch Sturmspitze Athanasios Giannakis, der rechts im Strafraum Kummerfelds Torwart Jakob Wetegrove mit einem platzierten Schuss ins lange Eck keine Chance ließ (4.), spielte BU dann auch in die Karten. Glück hatten die Gastgeber allerdings vier Minuten später, als Kummerfelds Moritz Piening eine Hereingabe von der linken Seite direkt aus 10 Metern abnahm, den Ball dabei aber über den Kasten setzte. Ansonsten fiel den Gästen gegen die defensiv gut und konzentriert dagegenhaltenden Barmbekern wenig ein.
Nach fast einer halben Stunde Spielzeit vergab dann BU‘s Noah Fary, der nach einem langen Ball von Kapitän Linus Jöns, völlig frei aus wenigen Metern zum Abschluss kam, mit einem Schuss über das Tor die große Chance zum 2:0. Dies hätte sich wenig später fast gerächt, denn innerhalb von kurzer Zeit hätte es auf der anderen Seite klingeln könne. Zunächst traf Okan Özutemiz mit einem Schuss vom Strafraumrand nur das linke Außennetz. Dann war es BU Schlussmann Oliver Gaedtke, der einen Kracher von Kummerfelds Jannick Lange aus nur wenigen Metern mit einer Klasseparade entschärfen konnte (31./32.).
Die Hausherren schüttelten sich nach Überstehen dieser beiden brenzligen Situationen kurz und nutzten dann ihre dritte Torchance nach 37 Minuten zum 2:0. Leicht linksversetzt trat Mats Lahrts 20 Meter vor dem gegnerischen Tor zu einem Freistoß an. Sein Flachschuss durchbrach die löchrige Mauer und schlug so unhaltbar im Kummerfelder Tor ein. Mit dem 2:0 ging es in die Pause. Bis dahin sprach wenig für die Gäste, die – so sah es auch deren Trainer Nils Hachmann nach dem Spiel – eigentlich in keiner Phase ihr eigentliches Potential hatten abrufen können.
Mit der 2:0 Führung im Rücken ließen es die Hausherren zu Beginn des zweiten Durchgangs ein wenig schleifen und machten so den Gegner stark, der jetzt mehr investierte und innerhalb von 17 Minuten zunächst zum Anschlusstreffer und dann auch zum Ausgleich kam. Beiden Treffern gingen allerdings krasse Aussetzer in der bis dahin souverän auftretenden Abwehr der Hausherren voraus. Nutznießer waren zunächst Sturmspitze Torben Hein (50.) und nach 62 Minuten der eingewechselte Jonas Lienau. Von da an entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe.
BU erholte sich recht gut von den beiden Nackenschlägen, mischte dann auch offensiv wieder gut mit, wobei speziell der starke Athanasios Granakis den Gästen in der Abwehr das eine oder andere Rätsel zu lösen gab. Die Gäste hatten noch ihre Möglichkeit durch Jannick Lange (72.), die Torwart Gaedtke im Keim erstickte (72.), kamen aber auch nicht mehr zum siegbringenden Treffer. In der Schlussphase verpassten Aleksa Basta mit einem Kopfball für Kummerfeld genauso knapp wie Arasch Djafari für BU mit einem Schuss, der neben das Tor ging die volle Punktzahl.
Insofern blieb es in einem unterhaltsamen Spiel beim gerechten Unentschieden.
hvp
