Oberliga: Dassendorf bei Condor in meisterlicher Form


5:1 beim SC Condor gewonnen. Dazu noch ein 1:1 wenige Stunden später vom einzig verbliebenden Konkurrenten um die Meisterschaft, Altona 93, gegen Schlusslicht Buxtehuder SV. Was soll nun eigentlich bei schon fünf Punkten Vorsprung der TuS Dassendorf gegenüber Altona noch schiefgehen, um sich zum vierten Mal die Meisterschaft zu sichern. Von solchen Gedankenspielen zwei Spieltage vor Saisonende wollte einer der Dassendorfer Trainer, Thomas Hoffmann, auf der dem Spiel folgenden Pressekonferenz gar nichts hören. Aber da wusste er auch noch nichts vom erneuten Ausrutscher der Altonaer Konkurrenz.

Das, was die TuS Dassendorf, in derem Team es wirklich keinen Schwachpunkt gab, auswärts beim SC Condor bei endlich einmal herrlichem Sonnenschein auf den Kunstrasen zauberte, war jedenfalls über weite Strecken vom Allerfeinsten. So sah es auch Condors Coach Christian Woike, als er sagte: „Dassendorf war uns heute in allen Belangen überlegen und präsentierte sich hier als klar bestes Team überhaupt.“

Nur in den ersten Spielminuten taten sich die Gäste vom Wendelweg ein wenig schwer und suchten vergebens nach dem Schlüssel für ihr Offensivspiel. Einmal nicht richtig präsent nutzten dies die Gastgeber zur 1:0 Führung, für die Nico Weiser nach einem schönen Zuspiel aus der Tiefe von Till Daudert mit einem präzisen Abschluss aus 12 Metern sorgte (8.). Diesen „Betriebsunfall“ steckten die Gäste gut weg und hatten nach 14 Minuten Pech, dass Condors Keeper Sven Lund einen Kopfball von Marcel von Walsleben-Schied aus kurzer Distanz so gerade noch mit den Fingerspitzen an die Latte lenken konnte.

Mit viel Spielfreude und großer Willenskraft setzte die TuS dann den SC Condor unter enormen Druck. Sven Möller übte sich innerhalb kürzester Zeit im Hereingeben einiger Eckbälle. Der fünfte landete dann auf dem Kopf vom aufgerückten Innenverteidiger Joe Warmbier, der zielsicher zum 1:1 Ausgleich in die Maschen traf (17.). Ein eigener Eckball der Hausherren von der rechten Seite war letztlich Ausgangspunkt für einen schnell vorgetragenen Konter der Gäste über deren rechte Seite, wo dann Marcel von Walsleben-Schied mit einer Flanke Mitspieler Sven Möller fand, der ungehindert per Kopf einnetzen konnte (22.). Nur 60 Sekunden später – der SC Condor gedanklich wohl noch Wunden leckend – tauchte Pascal Nägele völlig frei vor Torwart Sven Lund auf, der aber mit beherztem Eingreifen das eigentlich sichere 1:3 verhindern konnte.

Danach ließen es die Dassendorfer ein wenig ruhiger angehen, ohne dabei aber die Spielkontrolle zu verlieren. Sven Möller war es wenige Augenblicke vor der Pause nicht vergönnt, mit einer Direktabnahme aus kurzer Distanz, die aber misslang, eine frühe Vorentscheidung herzustellen.
Diese fiel dann aber innerhalb von nur 17 Minuten nach Wiederanpfiff. Das Ganze gleich zweimal nach fast identischem Ablauf. Pascal Nägele nahm jeweils die Hände zur Hilfe. Seine Einwürfe von der rechten Seite auf Höhe des Condor-Strafraums landeten einmal direkt, das andere Mal über Zwischenstation Joe Warmbier bei Marcel von Walsleben-Schied, der am langen Pfosten blank stand und nur noch den Fuß hinhalten musste (50./62.). „Unser Abwehrverhalten in diesen Szenen hatte mit Oberligareife wirklich nichts zu tun“, traf Condors Trainer Woike den Nagel auf den Punkt.

Abgesehen von diesen kuriosen Treffern stellten die Gäste den SC Condor mit ständigem Pressing und flüssigen Kombinationen vor arge Probleme. Wenige Angriffsversuche der Gastgeber verpufften an der sicheren Abwehr, hinter der sich Torwart Christian Gruhne tatsächlich nur einmal richtig auszeichnen durfte, als er gegen einen Schuss des eingewechselten Michel Blunck aus 14 Metern das bessere Ende für sich hatte (83.). Zehn Minuten zuvor konnte sich Joker Sascha Steinfeldt als Abstauber nach einer Parade von Keeper Sven Lund gegen einen Schuss von Sven Möller auch noch in die Torschützenliste der TuS zum letztlichen 5:1 Endstand einreihen.





hvp

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