Schleswig-Holstein-Liga: Todesfelde macht alles klar


Nachdem der PSV Neumünster bereits am Sonnabend mit 5:2 gegen die FT Eider Büdelsdorf gewonnen hatte, musste sich der SV Todesfelde vor seinem sonntäglichen Spiel gegen den bereits feststehenden Absteiger TSV Bordesholm noch theoretische Sorgen um den Klassenerhalt machen: „Nur“ noch drei Punkte betrug der Vorsprung des SVT auf den PSV, der allerdings eine um 13 (!) Treffer schlechtere Tordifferenz aufwies. Da sollte doch nichts mehr anbrennen, oder? Fakt ist: Die Todesfelder waren in der ersten Viertelstunde nicht richtig präsent. Und beim 0:1 wurden wieder einmal die Schwächen der Segeberger nach Standard-Situationen offensichtlich. „Das ist unser Lieblingsthema in dieser Saison“, stöhnte SVT-Liga-Obmann Heiko Spiering.

Eine Freistoß-Flanke, die TSV-Kapitän Kai Weschler von Rechtsaußen aufs Todesfelder Tor zog, konnte Moritz Burmeister zum 0:1 einköpfen (12.). In der Mitte hatten die Todesfelder keinen Kontakt zu ihren Gegenspielern gesucht – Burmeister war nicht der einzige Gäste-Akteur, der frei stand. Es ging auf dem Platz teilweise überhart zur Sache, was aber auch am aus Hamburg angereisten Schiedsrichter Markus von Glischinski (vom SC Eilbek) lag. Nach dem Rückstand steigerten sich die Hausherren aber und kamen auch zu zwei schnellen Chancen auf den Ausgleich, die Rene Lübcke und Kamil Krol aber jeweils vergaben. Äußerst kurios fiel dann in der 21. Minute das 1:1. Jorrit Bernoth spielte einen glänzenden Pass auf die rechte Außenbahn, von wo aus Kay Reining den Ball flach vors Tor passte; hier hätte Enno Schottler die Kugel eigentlich „nur“ noch über die Linie drücken müssen, geriet aber ins Stolpern und erwischte sie dadurch so kurios, dass sie in hohem Bogen ins lange Eck flog. „Ein kurioses Tor – aber letztlich war es ja egal, wie der Ball reingegangen ist“, so Spiering. Nur drei Minuten später gingen die Todesfelder dann sogar schon in Führung. Die Situation war ähnlich wie vor dem Ausgleich: Über Krol trugen die Hausherren den Ball schnell nach vorne und konterten ihren Gegner eiskalt aus. Nun war es Schottler, der den Ball in die Mitte spielte, wo Lübcke freistehend den Pfosten traf; der Abpraller landete bei Krol, der den Angriff selbst eingeleitet hatte und nun ins lange Eck auch abschloss (24.).

„Nach dem Rückstand haben wir deutlich verbessert agiert und hätten zur Pause sogar noch höher führen können“, befand Spiering. Doch Krol setzte den Ball per Außenrist knapp am langen Pfosten vorbei (40.). Von den Bordesholmern kam in der zweiten Halbzeit nicht mehr viel. Das Team von SVT-Trainer Thomas Möller hatte konditionell deutlich mehr zuzusetzen und zudem riesige Konterchancen, die aber nacheinander teilweise fahrlässig vergeben wurden. „Zum Glück haben wir in der kommenden Saison neue Stürmer“, sagte Reining nach dem Abpfiff mit einer gehörigen Portion Sarkasmus, war er doch in der ersten Halbzeit selbst einer der Angreifer gewesen, die gute Gelegenheiten nicht genutzt hatten. Im zweiten Durchgang waren es Lübcke, zweimal der eingewechselte Jan-Moritz Bruhn (jeweils freistehend vor dem starken TSV-Torwart Florian Hamann) und André Kalbau, der zweimal im Strafraum zum Schuss kam, die das 3:1 verpassten. Kurz vor dem Abpfiff verwandelte Lübcke dann einen fragwürdigen Foulelfmeter (Krol hatte sich doch sehr in seinen Gegenspieler hinein gedreht) zum entscheidenden 3:1 (88.). Der Bordesholmer King Onasis Paschen, der erst nach 73 Minuten für Burmeister gekommen war, handelte sich wegen Meckerns noch die Gelb-Rote Karte ein (85.). Während bei Todesfelde vor allem Schottler, Bernoth und Sven Haldau mit starken Leistungen glänzten, gefielen im Team von Gäste-Spielertrainer Peer Rogge vor 180 Zuschauern neben Keeper Hamann am meisten Yannic Omoseyin Akinyosoye und Henning Theen.

(JSp)

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