Schleswig-Holstein-Liga: Priess hadert mit Zamek


„Richtig wütend“ war Sönke Pries, Trainer des TSV Bordesholm, nach der 2:4-Niederlage, die sein Team am Sonntag in der Schleswig-Holstein-Liga beim SV Todesfelde kassierte, auf Schiedsrichter Christoph Zamek (SSC Hagen Ahrensburg). „Meiner Meinung nach hat Herr Zamek dieses Spiel entschieden“, so Pries, der haderte: „In den entscheidenden Situationen wurde immer gegen uns entschieden!“

Besonders benachteiligt fühlten sich die Bordesholmer, denen gleich 13 (!) Spieler fehlten, vor den ersten beiden Gegentoren: „Das 1:0 war niemals ein Elfmeter und vor dem 2:1 wurde ein gestrecktes Bein eines Todesfelders nicht gepfiffen – und als unser Spieler den Ball dann an die Brust bekommt, wurde auf Handspiel entschieden“, klagte Sönke Pries. Den Ärger der Bordesholmer über den Elfmeter konnte Sven Firsching, Sportlicher Leiter der Todesfelder, nachvollziehen: „Das war wirklich eine sehr umstrittene Entscheidung!“ Gäste-Akteur Pascal Entinger soll Rene Lübcke gefoult haben – so jedenfalls sah es Zamek, während Sönke Pries haderte: „Selbst der Schiedsrichter-Assistent sagte zu mir, es sei kein Strafstoß gewesen!“ Fakt ist: Oliver Zebold, der zuvor bereits einen Fallrückzieher an die Latte gesetzt hatte (8.), verwandelte den Elfmeter zum 1:0. Das mögliche 2:0 verhinderte TSV-Torwart Daniel Jeromin, als er einen 16-Meter-Schuss von Sebastian Bruhn gut parierte (20.). Im direkten Gegenzug gab es die erste Gäste-Chance: Alban Jasari, der die SVT-Abwehr immer wieder vor Probleme stellte, setzte sich im Alleingang stark durch, scheiterte dann aber an SVT-Torwart Joshua du Preez. Dann setzte sich Zebold über links stark durch, an seiner Hereingabe sprang Dennis Studt aber knapp vorbei (38.). Und als sich Studt dann einen langen Abschlag von du Preez erlief und von der Grundlinie aus gekonnt zurücklegte, war Jeromin schon geschlagen – Zebold scheiterte aber gleich zweimal an auf der Torlinie stehenden Gäste-Verteidigerin (43.).

So kamen die Bordesholmer kurz nach der Pause zum Ausgleich: Einen zu kurzen Pass von SVT-Verteidiger Dominik Lembke konnte dessen Nebenmann Lennart Koth nicht erlaufen und wurde dann umgerannt; nach der folgenden Rechtsflanke von Nick Lemke köpfte Marco Huss von der Fünfmeterraumgrenze aus freistehend zum 1:1 ein (50.). Die Hausherren bogen aber schnell wieder auf die Siegerstraße ein: Nach der besagten, von Sönke Pries kritisierten Freistoß-Entscheidung führten die Todesfelder den Freistoß schnell aus („Das haben sie abgeklärt gemacht“, gab Sönke Pries zu); Lübcke flankte von links in die Mitte, wo SVT-Kapitän Dominik Lembke seinen Fehler wieder gutmachte und zum 2:1 ins lange Eck einköpfte. Als der Todesfelder Torjubel noch nicht verhallt war, fiel bereits das 3:1. Dabei spielte Daniel Schumacher einen Traumpass genau in die Schnittstelle der Bordesholmer Viererabwehrkette und Zebold schoss aus zwölf Metern an Jeromin vorbei sicher ein (61.). Sogar 4:1 hieß es, als der eingewechselte Luca Sixtus einen langen Einwurf von Sven Haldau zu Studt durchsteckte, der von der Grundlinie aus wieder gut zurücklegte – und noch einmal ließ sich Zebold diese Chance nicht nehmen, sondern er jagte den Ball zu seinem dritten Tor des Tages aus acht Metern in den Winkel (66.).

„Anschließend gab es nach den Wechseln einen kleinen Bruch in unserem Spiel“, gab Firsching zu. Jasari verkürzte nach einer schönen Einzelleistung auf 4:2 (80.). „Danach waren wir nah dran am dritten Tor“, so Sönke Pries, der bei Chancen von Jasari und Timo Falk aber vergeblich auf den 4:3-Anschlusstreffer hoffte. „Letztlich geht der Sieg für Todesfelde in Ordnung, aber ohne die Fehlentscheidungen hätte das Spiel auch anders ausgehen können“, urteilte Sönke Pries abschließend. Firsching sprach von einem „unspektakulären, aber verdienten Sieg“, bei dem es „mehr Licht als Schatten gab“.

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