Landesliga Hammonia: Sechs Tore in Alsterdorf


Auch im fünften Spiel nach der Winterpause blieb der SC Sperber ohne Niederlage, hatte aber Glück, dass diese Serie gegen den SC Alstertal/Langenhorn nicht riss. Die Gäste waren über 75 Minuten das klar bessere Team, hatten aber nach einer 3:1 Führung zur Halbzeit den berühmten Sack nicht zumachen können.

Langeweile kam von Anbeginn im Sport-Duwe-Stadion nicht auf. Beide Teams verzichteten auf das sonst so übliche Abtasten in der Anfangsphase. Sperber begann gut und erzielte schon nach sieben Minuten durch Lennart Ekelund nach Rechtsflanke von Steffen Harms das 1:0. Doch quasi mit dem Gegenzug egalisierte Marco Heydorn die Führung der Raubvogel. Ex-Sperberaner Heydorn brauchte nur noch den Fuß hinhalten, nachdem sich Goalgetter Jendrik Bauer auf der linken Seite durchgesetzt hatte. Hier sah die Abwehr der Hausherren schlecht aus, was sich bis zur Halbzeit wie ein roter Faden durch das Spiel fortsetzen sollte. Nach 14 Minuten erzielte dann Jendrik Bauer auch das 2:1 für SCALA. Kevin Krüger hatte einen langen Ball aus der Defensive nach vorne gespielt, Bauer blieb einmal mehr Zweikampfsieger und knallte das Spielgerät aus ca. 13 Metern in die Maschen. Auch Sperbers Schlussmann Marius Piehl sah hier schlecht aus, der auf der Torlinie verharrte, anstatt dem Zuspiel entschlossen entgegenzugehen. Piehl hatte in diesem Spiel von Trainer Sascha Cirkovic den Vorzug gegenüber Stammkeeper Sebastian Voß erhalten, der die Raubvögel zum Ende der Saison Richtung TSV Sasel verlassen wird. „Ich wollte Piehl einer echten Bewährungsprobe gegen eine starke Mannschaft unterziehen“, begründete Cirkovic die Nominierung des ehemaligen Torwarts vom SC Alstertal/Langenhorn, der seine Aufstellung in der zweiten Halbzeit mit einer fehlerfreien Vorstellung rechtfertigen konnte.

Nur eine Minute nach dem 2:1 der Gäste ließ Marco Heydorn aus kurzer Distanz eine Riesenmöglichkeit aus. Auch Bauer verpasste nach 18 Minuten nur knapp seinen nächsten Treffer. Auf der Gegenseite war es Philipp Stamer der freistehend aus 14 Metern rechts neben das Tor schoss (27.). Sperbers stümperhaftes Abwehrverhalten setzten nach 31 Minuten auf der linken Seite Aleksandar Pavlovic und Jemania Jovanovic die Krone auf, als sie sich gegenseitig störten, Alstertals Marco Wagner „dankeschön“ sagte, den Ball in den Sechzehner schlug und Innenverteidiger Daniel Cvjetkovic beim Versuch des Klärens den Ball ins eigene Tor stocherte.

Freunden des gepflegten Abwehrverhaltens muss sich bei Betrachtung der ersten 45 Minuten der Magen umgedreht haben. Dies betraf in erster Linie die Hausherren, aber auch bei den Gästen gab es den einen oder anderen Aussetzer. Dennoch hätte SCALA zur Pause höher führen müssen.

Im zweiten Spielabschnitt minimierte der SC Sperber seine Aussetzer hinten, konnte aber nach einer Stunde tief durchatmen, als Jendrik Bauer satt seines 25. Saisontreffers nur den linken Torpfosten anvisierte. Die kaum noch für möglich gehalten Wende im Spiel leitete einmal mehr Freistoßspezialist Lennart Ekelund ein, der aus dem rechten Halbfeld Steffen Harms suchte und auch fand. Harms köpfte zum 2:3 ein (66.). In der Schluss-Viertelstunde kam dann die SCALA Abwehr in arge Nöte. Zunächst verzog der gerade erst eingewechselte Nicolas Sideris denkbar knapp neben das Tor (80.), dann war es Philipp Stamer, der am langen linken Pfosten am überragend reagierenden Torwart Christoph Möhring scheiterte (87.), der dann aber in der 93. Minute zum tragischen Held wurde, als ihn seit Mitspieler Jan Bischoff beim Versuch eine Harms-Flanke zu entschärfen überlupfte und so einen sicher geglaubten Sieg mit einem Eigentor aus den Händen gab.

Warum Schiedsrichter Daniel Burmester (vom SV Eidelstedt) über fünf Minuten nachspielen ließ, sollte sein Geheimnis bleiben, das Philipp Stamer mit einem haarscharf über das Tor gesetzten Kopfball (95.) fast noch zum Sieg der Hausherren geführt hätte.

hvp

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