Am Sonntag war die Partie vom 13. Spieltag der Bezirksliga Süd zwischen dem Harburger Türksport (10. Platz, 15 Punkte) und dem Neuling SV Este 06/70 (Spitzenreiter, 24 Zähler) bereits nach 70 Minuten vorbei. Schiedsrichter Tobias Meyer (vom FC St. Pauli) brach die Begegnung beim Stand von 1:2 für die Gäste vom Cranzer Estebogen ab, weil er sich von einem Türksport-Akteur bedroht fühlte.
SportNord sprach mit Verantwortlichen beider Teams über die Geschehnisse ...
... Este-Obmann Manfred Glage berichtete:
„Durch Tore von Ömer Tiryaki und Simon Stehr sind wir mit 2:0 in Führung gegangen. In der zweiten Halbzeit kamen die Harburger aber zum Anschlusstreffer und noch einmal richtig stark auf. Dann bekam jedoch ein Türksport-Akteur für eine Tätlichkeit die Rote Karte. Was genau er gemacht hat, habe ich nicht gesehen, weil ich gerade einen verletzten Spieler behandelte – ich vermute aber, dass er vom Platz gestellt wurde, weil er den Ball einem unserer Akteure absichtlich an den Körper geschossen hatte. Zuvor hatte es im Harburger Strafraum einen Zweikampf gegeben und obwohl der Schiedsrichter den Harburgern einen Abstoß zusprach, war der Türksport-Akteur offensichtlich unzufrieden, da er wohl einen Freistoß haben wollte ...
Der Spieler, der die Rote Karte bekommen hatte, hat nach seinem Platzverweis wohl dem Schiedsrichter in die Magengrube geschlagen, woraufhin der Referee das Spiel dann abbrach. Das sagte der Unparteiische uns jedenfalls, als wir ihn fragten, wieso er die Begegnung abgebrochen hätte: ‚Ich konnte nicht weiter pfeifen und wollte auch nicht, dass alles noch weiter eskaliert‘, sagte er. Ich fand dieses Ende ebenso unschön wie unnötig, denn zuvor war es ein faires Spiel gewesen, in dem die Harburger nur ein paar Gelbe Karten wegen Meckerns bekommen hatten. Dass es dann diese Tätlichkeit gab, war überraschend und schade für Türksport, das eine wirklich gute Truppe hat, die durchaus noch zum 2:2 hätte kommen können!
Nun gehe ich davon aus, dass die Partie mit 3:0 für uns gewertet wird, denn uns traf ja keine Schuld am Abbruch der Partie – wir haben noch nicht einmal eine einzige Gelbe Karte bekommen. Wir sind von den Harburgern in keiner Weise attackiert worden – im Gegenteil, es gab einen sehr freundlichen Umgang und sie haben uns für unsere nächsten Spiele noch viel Glück gewünscht. Der Harburger Trainer hatte sich nach dem Abbruch noch mit dem Schiedsrichter unterhalten und versucht, ihn zum Weiterspielen zu überreden, was aber erfolglos war. Man steckt in einem Spieler nicht drin – Fakt ist aber: Wenn einer unserer Spieler einen Schiedsrichter körperlich attackieren würde, würden wir ihn vereinsintern erst einmal sperren!“
... Nazim Capa, Erster Vorsitzender vom Harburger Türksport, erklärte:
„Am Sonntag hat sich am Alten Postweg nichts Bösartiges zugetragen und der Abbruch kam sehr spontan zustande. Nach einem 0:2-Rückstand haben wir durch Aydin Toprak auf 1:2 verkürzt und waren am Drücker. Dann stiegen in unserem Strafraum ein Este-Akteur und unser Spieler Engin Tigit zum Kopfball-Duell hoch; als der Este-Spieler unglücklich fiel, bekam Tigit die Gelb-Rote Karte, ohne dass er sich irgendetwas hätte zu Schulden kommen lassen. Zwei Minuten später gab es einen Eckstoß für Este und zwei Spieler haben sich im Kampf um den Ball etwas härter beharkt. Als der Ball im Aus war hat unser Akteur Bilal ihn noch einmal weggeschossen – und in diesem Moment zeigte ihm der Referee die Rote Karte!
Es hatte zuvor weder ein Foulspiel noch irgendetwas anderes gegeben, denn wir bekamen einen Abstoß, und für das Ballwegschlagen ist meiner Meinung nach die Gelbe Karte die höchstmögliche Strafe. Dementsprechend überrascht reagierte auch Bilal, der in den letzten Jahren meines Wissens nicht ein einziges Mal die Gelbe Karte gesehen hatte ... Bilal stand direkt vor dem Schiedsrichter und muss dann irgendwie überreagiert haben. Da auch unsere anderen Akteure sehr überrascht von der Roten Karte waren, liefen sie zum Schiedsrichter, um sich zu beschweren. Dann brach der Referee das Spiel auf einmal ab. Als ich ihn nach dem Grund dafür fragte sagte er, dass ihn unser Spieler Bilal im Bauch-Bereich am Trikot gehalten hätte und er sich dadurch bedroht gefühlt hätte!
Als ich dem Schiedsrichter sagte, das
