Bezirksliga Süd: Neues Trainerduo für GW Harburg


Hinter Grün-Weiss Harburg liegen ereignisreiche Monate. Nachdem aus den ersten neun Partien nur zwei magere Punkte geholt wurden, erfolgte Ende September zunächst die Trennung von Langzeit-Trainer Sven Siebert. „Nach viereinhalb Jahren stimmten die Ergebnisse leider nicht mehr, aber dieser Schritt ist uns wirklich alles andere als leicht gefallen“, sagte GWH-Obmann Frank Olschewski auf Nachfrage von SportNord rückblickend.

Der als Nachfolger von Siebert verpflichtete Sammy Selcuk holte seinerseits aus vier Partien zwei Punkte – und musste sich dann nach nicht einmal einem Monat schon wieder aus der Scharfschen Schlucht verabschieden. „Selcuk musste ins Krankenhaus und hat darum gebeten, dass wir unsere getroffene Vereinbarung wieder auflösen – und dieser Bitte haben wir selbstverständlich entsprochen“, so Olschewski, der feststellte: „Daraufhin hat sich die Mannschaft selbst in die Pflicht genommen und auf dem Platz die richtige Antwort gegeben!“ Ein Spieler-Trio, bestehend aus Markus Augstein, Baris Ekici und Daniel Meyer, fungiert seither als Interims-Trainergespann. Und prompt lief es rund bei den Grün-Weißen: Zum Debüt des Trios gab es am 2. November mit einem 2:1 beim Aufstiegsanwärter SV Wilhelmsburg am vorletzten Hinrunden-Spieltag endlich den ersten Saisonsieg, insgesamt gewann das GWH-Team vier seiner letzten fünf Auftritte vor der Winterpause.

„Bevor wir als Verein Ende Oktober zum bereits zweiten Mal innerhalb einer Saison einen neuen Trainer hätten holen müssen, der die Mannschaft und den Klub nicht kennt, haben sich Augstein, Ekici und Meyer bereit erklärt, bis zur Winterpause die Trainer-Aufgaben zu übernehmen – dafür sind wir ihnen sehr dankbar, denn dadurch haben wir bei unserer Suche nach einer neuen Lösung der Trainerfrage an Zeit gewonnen“, so Olschewski, der zugleich lobte: „Die drei haben das sehr, sehr gut gemacht, wie die Ergebnisse zeigen!“ Der von den Verantwortlichen geäußerten Bitte, dass niemals alle drei gleichzeitig auf dem Platz stehen, wurde ebenfalls Folge geleistet: „Mindestens einer der drei Spieler hat sich immer darauf beschränkt, von der Seitenlinie aus die Kommandos zu geben“, registrierte Olschewski zufrieden. Aus der Interims- eine Dauerlösung zu machen, stand, obwohl die Punkteausbeute sensationell gut war, nicht zur Debatte: „Es war immer klar, dass die drei nur bis zum Winter als Trainer fungieren“, sagte Olschewski.

Nun haben die GWH-Verantwortlichen ein neues Trainerduo verpflichtet, das ab dem 1. Januar in der Scharfschen Schlucht die Kommandos geben wird: Dabei handelt es sich um Bernd Kock und Sven Schlage, die zuletzt ebenfalls gemeinsam und gleichberechtigt bis zum Juni 2014 den TSV Eintracht Hittfeld betreuten. „Wir sind sehr froh, dass wir sie für uns gewinnen konnten“, so Olschewski, der zur Zielsetzung sagte: „Eigentlich hatten wir in dieser Saison ja ganz andere Ziele – aber inzwischen geht es nur noch um den Klassenerhalt!“ Dank ihrer jüngsten Positivserie haben sich die Grün-Weißen, die nach 13 Spieltagen als siegloses Schlusslicht noch sechs Punkte hinter dem rettenden Ufer lagen, inzwischen auf den drittletzten Platz und bis auf einen Zähler an den rettenden 13. Rang heran gekämpft. „Mehr aber auch nicht“, will Olschewski die Erfolge der letzten Wochen keinesfalls überbewerten und stellte klar: „Es wird sehr, sehr schwer werden, die Klasse zu halten. Entscheidend könnte dabei werden, wer im Februar 2015 am besten aus der Winterpause kommt ...“

Nach einem Blick auf das Klassement stellte Olschewski fest: „Wenn ich mir den Tabellenkeller einmal genauer betrachte, komme ich zu dem Schluss, dass die Mannschaften, die jetzt die letzten vier Plätze belegen, sich vermutlich einen Vierkampf um den Klassenerhalt liefern werden, den am Ende nur eines der vier Teams schafft ...“ Seine Sichtweise begründete Olschewski wie folgt: „Der FC Türkiye II wird auch im Frühjahr Liga-Spieler einsetzen und der TSV Neuland hat sich gut verstärkt. Deshalb müssen wir versuchen, im Frühjahr an unsere jüngste Serie anzuknüpfen ...“ In den ersten beiden Partien des neuen Jahres gastieren die Grün-Weißen zunächst beim Spitzenreiter SV Este 06/70 und gastieren dann beim Tabellen-Zweiten ASV Hamburg. „Viel schwerer könnte das Auftaktprogramm natürlich nicht sein – aber ich finde es gut, dass wir gleich nach der Winterpause auf die beiden stärksten Gegner treffen, denn in diesen Spielen haben wir nichts zu verlieren“, sagte Olschewski abschließend.

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