Turnier: Eintracht-Triumph im Torneum

Hier köpft der Norderstedter Elias Saad (rechts) zum 4:2 ein.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Vor der Ausführung von Eckstößen gab es ein paar leichte Schubser, kurz vor der Pause blockte Flemming Lüneburg einen Torschuss von Jan Lüneburg ab. Und als das Finale des „10. WKK-Cup“ abgepfiffen wurde, hatte der ältere der beiden Brüder den jüngeren klar mit 7:2 geschlagen. Denn der Regionalligist FC Eintracht Lüneburg triumphierte beim Vorbereitungsturnier des FC Union Tornesch mit 7:2.

Dabei war es wohlgemerkt nicht Union-Trainer Thorben Reibe, der Flemming Lüneburg bei ruhenden Bällen für die Bewachung seines Bruders einteilte. „Das war ich selbst“, verriet der 30-Jährige, der diese Entscheidung wie folgt begründete: „Als wir im Juni zusammen im Urlaub waren, haben wir lange darüber philosophiert, wie Eckbälle am besten verteidigt werden – und das wollte ich nun gleich in die Tat umsetzen.“ Dies gelang ihm insofern gut, als dass Jan Lüneburg kein Tor nach einer Standardsituation erzielte; dafür köpfte der 31-Jährige eine Rechtsflanke von Jasper Hölscher zum 1:0 (15. Minute).

Alles schien planmäßig für den Favoriten zu laufen, als Michael Igwe dankbar über den Fuß von Phillipp Kuschka fiel, weil der Union-Verteidiger zur Grätsche ansetzte, obwohl sich der Norderstedter vom Tor wegbewegte. Schiedsrichter Dr. Gerrit Breetholt (Grün-Weiß Eimsbüttel) entschied auf Elfmeter, den Rico Bork rechts zum 2:0 verwandelte (28.). Dann kam der Außenseiter aber wieder heran, als Morris von Winkelmann von links kommend Hölscher aussteigen ließ und dann aus 18 Metern hoch zum 1:2 in das lange Eck einschoss (34.).

Bitter: Kurz darauf verletzte sich der Tornescher Testspieler Gerlain Eyoum Ndine (zuletzt beim SSD Nikola Tesla/Landesliga 1) möglicherweise schwer an seinem rechten Knie. Als der Rechtsaußenspieler einen Pass von Flemming Lüneburg angenommen hatte, verdrehte er sich das Knie. „Ich vermute, dass das Außenband betroffen ist“, erklärte Reibe. Die beiden Physiotherapeutinnen des FC Eintracht kümmerten sich vorbildlich um den Verletzten, ehe ihn zwei Mitspieler so stützten, dass er vom Platz humpeln konnte. Ein Rettungswagen brachte ihn ins Krankenhaus.

Nach einer längeren Spielunterbrechung passierte bis zur Pause nichts mehr. Nach dem Seitenwechsel betraten bei beiden Teams mehrere neue Spieler das Feld. Einer davon war Elias Saad, der nur acht Minuten später zu einem Sololauf durch die Union-Abwehr ansetzte und aus 14 Metern das 3:1 schoss (53.). Die Hausherren kamen erneut heran, als Adrian Ghadimi nach einem Einwurf von rechts in die Mitte passte, wo abermals von Winckelmann traf (2:3/56.). Der Favorit stellte seinen Zwei-Tore-Vorsprung aber schnell wieder her, als Philipp Koch einen Eckstoß von rechts auf den langen Pfosten schlug, wo Saad durchlief und aus wenigen Metern einköpfte (59.).

„In der letzten halben Stunde haben die Norderstedter dann sehr effizient agiert“, lobte Reibe die Norderstedter, die noch drei Treffer nachlegten. Profitierte Falk Schmidt bei seinem 5:2 davon, dass ein Tornescher einen Ball nicht richtig geklärt hatte (76.), schnürte Jonas Behounek anschließend noch einen Doppelpack. Erst jagte er den Ball aus 25 Metern in den linken Winkel (82.), ehe er einen feinen Spielzug aus Nahdistanz mit dem 7:2-Endstand krönte.

„Die beiden Gegentreffer waren ärgerlich – derartige Unaufmerksamkeiten dürfen wir uns in der Liga nicht leisten“, fand Eintracht-Co-Trainer Marius Ebbers, der aufgrund der Abwesenheit von Chefcoach Olufemi Smith verantwortlich an der Seitenlinie stand, im Team-Kreis deutliche Worte. Ebbers hatte übrigens am 30. Juli 2019 noch deutlicher gegen die Tornescher gewonnen, als er – noch als Übungsleiter des SC Victoria Hamburg – in der zweiten Runde des Lotto-Pokals einen 9:0-Kantersieg gegen die Tornescher errungen hatte.

Der TuS Osdorf, der am Donnerstagabend im Halbfinale gegen die Tornescher um Dreierpacker Björn Dohrn mit 2:3 verloren hatte, hatte auch am Sonnabend das Nachsehen. Im Spiel um den dritten Platz unterlag das Blomkamp-Team dem PSV Neumünster (Oberliga Schleswig-Holstein) mit 0:1.

 

Halbfinale

FC Eintracht Norderstedt – PSV Neumünster ... 4:0

FC Union Tornesch – TuS Osdorf ... 3:2

 

Spiel um den dritten Platz

PSV Neumünster – TuS Osdorf ... 1:0

 

Finale

FC Eintracht Norderstedt – FC Union Tornesch ... 7:2

(Johannes Speckner)

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