Regionalliga: Wolfsburg meldet U23-Team ab


2014, 2016 und 2019 war der VfL Wolfsburg II als Meister der Regionalliga Nord jeweils in den Aufstiegsspielen zur Dritten Liga gescheitert. Als der Norddeutsche Fußball-Verband im Frühjahr 2020 den VfB Lübeck nach dem Abbruch der Saison 2019/2020 zum Drittliga-Aufsteiger erklärte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), sorgte dies auch für einen gewissen Unmut bei den Verantwortlichen der zweitplatzierten „Jung-Wölfe“. Nun verlassen die Wolfsburger die Regionalliga Nord tatsächlich – allerdings nicht etwa als Aufsteiger, sondern durch ihre Abmeldung. Diesen Schritt, der aufgrund der Unattraktivität und der wenigen Zuschauer der VfL-Reserve bei den Offiziellen vieler Liga-Konkurrenten für große Freude sorgen sollte, vermeldeten die Entscheidungsträger der „Wölfe“ auf ihrer Internet-Seite, auf der sie zudem eine Kooperation mit dem österreichischen Erstligisten SKN St. Pölten bekanntgaben.


Über die Abmeldung des U23-Teams, für die sich zuvor schon die Vorstände anderer Erst- und Zweitligisten entschieden hatten, hieß es auf „www.vfl-wolfsburg.de“:

„Weil künftig die Möglichkeit besteht, die Top-Talente des VfL aus dem Übergangsbereich im österreichischen Profifußball in St. Pölten noch effektiver und unter verstärkten Wettbewerbsbedingungen fördern zu können, wurde die Entscheidung getroffen, die U23, die aktuell in der viertklassigen Regionalliga Nord spielt, zur neuen Saison aus dem Spielbetrieb abzumelden und aufzulösen. Dadurch erfahren aber auch vor allem die U19 und die U17 eine deutliche Aufwertung und rücken stärker in den Fokus. Zudem ermöglicht es die Entscheidung, die Nachwuchsarbeit durch die Konzentration auf die fünf Teams von der U14 bis zur U19 noch professioneller und fokussierter auszurichten und die Talente individueller und intensiver zu fördern. Während alle Mitarbeiter, die rund um das U23-Team tätig waren, in der VfL-Fußball.Akademie weiterbeschäftigt werden, werden einige Spieler und Trainer den Verein verlassen. Der VfL bemüht sich in diesen Fällen um eine für die Betroffenen sozialverträgliche Lösung.“


Akut betroffen ist Henning Bürger (51): Der frühere Profi des FC St. Pauli (1999 bis 2002) war im Sommer 2020 bei den Wolfsburgern vom A-Jugend- zum U23-Trainer geworden. In der Süd-Staffel der Regionalliga Nord hatte er mit dem Team nur neun Punkte aus den neun Partien, die vor der erneuten, aufgrund der Corona-Beschränkungen vollzogenen Saison-Unterbrechung stattfinden konnten, geholt. Obwohl ihre Reserve damit lediglich den neunten von elf Plätzen belegte, hatten die Wolfsburger Verantwortlichen beim Deutschen Fußball-Bund zunächst eine Zulassung für die kommende Saison in der Dritten Liga beantragt – doch nun kam es zum Umdenken.

Mit Linksverteidiger Kofi Schulz (31), der bei Hertha BSC Berlin seine Ausbildung sowie beim SV Babelsberg 03 und KFC Uerdingen 05 seine ersten Herren-Stationen gehabt hatte, gehört aktuell auch ein deutscher Profi zum aktuellen Aufgebot des St. Pöltener Trainers Gerald Baumgartner (56).

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