Alles schien gut zu sein, als Sebastian Kalk einen Eckstoß, den Kilian Utcke von rechts hoch hereingeschlagen hatte, abgefangen hatte. Dann misslang dem Torwart des Bramfelder SV der Abwurf aber komplett: Versehentlich schleuderte er den Ball kurz in Richtung einer Spielergruppe. Marcel Schöttke, der die Kugel an seinen Rücken bekommen hatte, schaltete blitzschnell: Er drehte sich um und gab mit seiner laut Co-Trainer Martin Schwabe „hervorragenden Schusstechnik“ einen hohen Schuss ab. Der zurückeilende Kalk berührte den Ball zwar noch mit seiner linken Hand, doch er fiel trotzdem in hohem Bogen zum 1:0 für den SV Rugenbergen ins Netz. Am Ende gewannen die Bönningstedter mit 3:1 und kehrte, acht Tage nach dem mit 0:3 verlorenen Kreis-Derby gegen den FC Union Tornesch, in die Erfolgsspur zurück.
Das Geschehen auf dem Kunstrasenplatz verfolgten auch zwei zukünftige SVR-Akteure: Torwart Christopher Knapp, der im Sommer von Rasensport Uetersen (Landesliga 1) in das Werner-Bornholdt-Sportzentrum wechselt, und Heiko Klemme, der zur kommenden Saison als Co-Trainer auf Schwabe folgt. Sie sahen, wie die Gäste von Beginn an klare Vorteile hatten, jedoch in der Anfangsphase drei gute Chancen vergaben. Das Führungstor war dann aber offensichtlich der Brustlöser für die Bönningstedter. Utcke eroberte einen Ball und bediente Marlon Stannis, der daraufhin in den BSV-Strafraum zog und von „Pechvogel“ Kalk gefoult wurde. Den fälligen Elfmeter nutzet Patrick Hoppe zum 0:2-Pausenstand (39.).
Bemerkenswert war, dass die Bramfelder und speziell Kalk auch diesen Nackenschlag wegsteckten, indem sie sich noch vor der Pause mit dem Anschlusstreffer zurückmeldeten. Kalk trat dabei positiv in Erscheinung und fand mit einem langen Abschlag Robin Polzin, der davon profitierte, dass sich SVR-Verteidiger Denis Urdin verschätzt hatte. Polzins ersten Versuch klärten die Gäste noch, aber der Nachschuss des BSV-Torjägers zappelte zum 1:2 im Netz (44.). So war der Weg bereitet für einen spannenden zweiten Durchgang, zu dessen Beginn die Heim-Elf auf den Ausgleich drückte. SVR-Keeper Patrick Hartmann ließ sich aber kein zweites Mal bezwingen. Das Tor fiel stattdessen auf der anderen Seite, als Jan Schrage einen Sololauf mit dem 1:3-Endstand krönte (70.).
(Johannes Speckner)
