
Mit einem deutlichen 6:0-Kantersieg gegen den Nachbarn Heidgrabener SV II untermauerte der TSV Uetersen III am Sonntag seine Aufstiegsambitionen in der Kreisklasse 4. In der ersten Halbzeit waren die Hausherren bereits deutlich überlegen, scheiterten aber wiederholt an HSV-Keeper Pascal Fritz: Als Andreas Stubben alleine auf ihn zulief (5.) blieb der Gäste-Torwart ebenso Sieger wie bei einem Kopfball von Thorsten von Drathen, den er mit einem Reflex abwehrte. „Er hat sehr gut gehalten“, lobte selbst TSV-Trainer Gerhard von Drahten den gegnerischen Torwart, der sich erst in der 30. Minute geschlagen geben musste: Daniel Cordts köpfte eine Flanke von Andreas Stubben zum 1:0 ein – laut HSV-Coach Benjamin Köhnke ging der Vorbereitung dieses Treffers allerdings eine Abseitsposition voraus.
„In der ersten Halbzeit haben wir uns mit großer Leidenschaft gewehrt und zahlreiche Torschüsse gut abgeblockt“, war Benjamin Köhnke zur Pause nicht unzufrieden. Als das Derby dann 48 Minuten alt war, startete TSV-Stürmer Cordts aus dem halbrechten Mittelfeld einen Sololauf: Fünf Heidgrabener konnten Cordts nicht stoppen, so dass er aus 15 Metern halblinker Position ins kurze Eck zum 2:0 einschießen konnte. „Das hat er sehr schön gemacht“, lobte Gerhard von Drathen, während HSV-Coach Benjamin Köhnke stöhnte: „Ich hätte mir gewünscht, dass einer unserer Verteidiger dieses Tor mit einem taktischen Foul verhindert!“ Dass Cordts nicht per Foul gestoppt wurde, monierte auch Gäste-Keeper Pascal Fritz lautstark. Nach diesem 2:0 begann der Widerstand der Gäste langsam aber sicher zu bröckeln – und war nach dem 3:0, das Marcel Lügger nach einer schönen Kombination erzielte (71.), endgültig weggeblasen. Christian Posern erhöhte nur zwei Minuten später auf 4:0, als er den Ball rechts an Fritz vorbei ins Netz schoss. Wohl auch, weil Benjamin Köhnke mit Rainer Philippeit und Florian Laß zwei wichtige Defensivkräfte der Heidgrabener angeschlagen auswechseln musste, hatten die Rosenstädter in der Schlussphase leichtes Spiel. Zunächst schlug Fritz einen listig aufs kurze Eck gezirkelten Freistoß noch im Stile eines Feldspielers von der Linie (80.), doch nach dem folgenden Eckstoß bediente Patrick Pein nach einem Doppelpass Posern, der auf 5:0 erhöhte (86.). „Soll ich gleich aus dem Tor gehen“, fragte Fritz seine Vorderleute genervt. Fritz blieb natürlich im Gehäuse – und kassierte noch den 6:0-Endstand, für den Lügger nach einem Freistoß aus Nahdistanz sorgte. In der 88. Minute sah der Uetersener Jan-Philip Prill wegen wiederholten Foulspiels noch die Gelb-Rote Karte. „Wir haben auch in der Höhe verdient gewonnen, weil Heidgraben in der Schlussphase nicht mehr energisch genug verteidigt hat“, befand Gerhard von Drathen. Benjamin Köhnke gab zu: „Am Ende hat der nötige Biss gefehlt!“
(JSp)