
„Zweiter gegen Vorletzter“ – das war sportlich gesehen am Sonnabend in der Kreisliga 5 eine klare Angelegenheit, denn kurz vor dem regulären Spielende führte der TSV DuWo 08 II gegen den diesjährigen Neuling SC Hansa 11 II mit 6:1. Marvin Mückner (1.), Maik Wolgast (51./Elfmeter, 57.), Christopher Jürgen Wehleit (80.), Marc Wolgast (82.) und Kevin Cyglicki (68.) trafen dabei für die DuWo-Reserve, Fatih Ayas war für die Gäste erfolgreich (45./Strafstoß).
Doch kurz vor dem eigentlichen Spielende brach Schiedsrichterin Nathalie Pansch (vom Ahrensburger TSV) die Partie des 17. Spieltages dann ab. SportNord sprach mit Verantwortlichen beider Teams über die Geschehnisse ...
... Uwe Großmann, Zweiter Vorsitzender des SC Hansa 11, erklärte am Montagabend, bevor es im Vereinsheim zu einer Sitzung mit den Verantwortlichen des Reserve-Team kam:
„„Das Spiel wurde abgebrochen, weil die junge Schiedsrichterin total überfordert war. Sie hat mehrere Foulspiele übersehen und fing auf einmal an zu weinen. Es war auch ein Schiedsrichter-Beobachter da, der alles gesehen hat. Unsere Spieler haben sich vernünftig verhalten und auch mit der Mannschaft von DuWo überhaupt keine Probleme gehabt. Einer unserer Betreuer ist auf den Platz gelaufen – das war natürlich nicht richtig, darüber sprechen wir jetzt intern auch noch!“
... Walter Kloth, Verantwortlicher der DuWo-Reserve, berichtete:
„Es war ein munteres Spielchen, in dem wir mit 6:1 führten. Unser Gegner fühlte sich allerdings von Schiedsrichterin Nathalie Pansch und ihren beiden Assistenten wiederholt benachteiligt. In der 85. Minute kam es dann vor der Coaching-Zone von Hansa zu einer Situation, wo die Gäste davon ausgingen, dass der Freistoß für sie gepfiffen werden würde – doch dann entschied Frau Pansch auf Freistoß für uns. Dann ist ein Betreuer von Hansa etwa 20 Meter aufs Feld gerannt und hat die Schiedsrichterin in übelster Art und Weise beleidigt – den genauen Wortlaut möchte ich jetzt hier nicht wiedergeben. Die Schiedsrichterin fing daraufhin an zu weinen und hat das Spiel abgebrochen. Der Betreuer war nicht von der Schiedsrichterin wegzukriegen: Die eigenen Spieler und auch der Hansa-Trainer, dem nach diesen Geschehnissen die Tränen in den Augen standen, haben vergeblich versucht, ihn wegzuziehen. Zahlreiche Spieler von Hansa und auch der Coach haben sich bei uns für dieses unschöne Ende entschuldigt. Wir haben die Schiedsrichterin später noch einmal gefragt, ob sie das Spiel nun abgebrochen oder normal abgepfiffen habe, woraufhin sie uns versicherte, sie habe es abgebrochen. Es war auch ein Schiedsrichter-Beobachter vor Ort, der später auch noch zum Gespann in die Kabine ging. Wir gehen davon aus, dass dieses Spiel nun so, wie es zum Zeitpunkt des Abbruches stand, für uns gewertet wird!“
Allerdings: Nachdem bis zum Montagmittag im offiziellen „DFB-Net“ hinter der Spielpaarung „DuWo 08 II – Hansa 11 II“ noch „abgebrochen“ stand, wurde dort am Montagabend eine Neuansetzung für Sonnabend, 15. Dezember, 12 Uhr vermerkt. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Spiel wirklich neu angesetzt wird – dann könnte man es ja zukünftig immer so machen, dass, wenn man kurz vor dem Abpfiff zurückliegt, jemand aufs Spielfeld läuft, um einen Abbruch und eine Neuansetzung zu provozieren“, so Kloth. DuWo-Obmann Thomas Bünz versicherte auf Nachfrage von SportNord: „Sollte dieses Spiel tatsächlich neu angesetzt werden, würden wir dagegen Protest einlegen – und beim Hamburger Fußball-Verband wundert mich nichts mehr!“ Kloth vermutete allerdings: „Ich gehe davon aus, dass da ein Fehler vom Hamburger Fußball-Verband vorliegt; das Spiel ist vermutlich versehentlich zusammen mit allen Partien, die am Wochenende ausgefallen waren, neu angesetzt worden!“
(JSp)