Bezirksliga West: Rantzauer Reserve siegt am Ramskamp

Ömer Aygün (links), der hier per Kopf vor dem Rantzauer Luca Bornholdt am Ball ist, verschuldete mit einem Fehlpass das 0:1 und vergab dann für den FC Elmshorn einen Elfmeter.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Lange Diskussionen um die Strafstoß-Regel gab es beim Derby der Bezirksliga West zwischen dem FC Elmshorn und dem SSV Rantzau II. In der 65. Minute jagte FCE-Kapitän Ömer Aygün einen Handelfmeter am Tor vorbei. Schiedsrichter-Assistent Axel Kahl (Holsatia im Elmshorner MTV) hob seine Fahne und votierte dafür, dass der Strafstoß wiederholt wird: „Weil sich der Torwart zu früh von der Linie wegbewegt hat.“ Dieses Vergehen von SSV-Keeper Niclas Pischel ahndete Referee Ridha Gabsi (SV Lieth) aber nicht, sondern entschied stattdessen auf Abstoß: „Hätte der Torwart den Elfmeter gehalten, hätte er wiederholt werden müssen – aber so war sein Regelverstoß unerheblich, weil der Schuss das Ziel verfehlt hat“, erklärte Gabsi seine Entscheidung. Dieser schloss sich auch Kahl an: „Es war mein Fehler, eine Wiederholung des Elfmeters anzuzeigen – Gabsi hat Recht mit seiner Regelauslegung.“

Diese Strafstoß-Szene war laut Trainer Feyyaz Kilic „mitentscheidend“ dafür, dass seine Elf das Nachbarschaftsduell gegen den weiter stark auftrumpfenden Neuling aus Barmstedt mit 0:2 verlor. „Eine absolut ärgerliche und unnötige Niederlage“, haderte Kilic mit Verweis darauf, dass seine Schützlinge „das Spiel klar bestimmt“ hätten. Tatsächlich schlugen die Hausherren im Fortuna-Sportzentrum am Ramskamp von Beginn an den Weg nach vorne ein. Schon in der zweiten Minute zielte Dennis Altergott nur knapp links vorbei. Dann leistete sich Pischel einen misslungenen Abstoß und rettete per gewagter Grätsche gerade noch gegen Altergott; so bot sich Adrian Vukmirovic aber die Chance, aus 22 Metern halbrechter Position die Chance, das verwaiste Gehäuse anzuvisieren, was er auch tat, aber nur die Oberkante der Latte traf (4.).

„Gefühlt haben wir 20:2-Torschüsse, aber einfach kein Glück im Abschluss gehabt“, haderte Kilic, der vor allem „zwei hundertprozentigen Torchancen von Sten Ungermann“ hinterhertrauerte. Dass die Heim-Elf optisch klare Vorteile hatte, begründete SSV-Trainer Jan-Hendrik Bruns derweil auch damit, dass er seinem Team „eine defensivere Herangehensweise verordnet“ hätte. Nachdem es in den vorherigen fünf Pflichtspielen insgesamt 19 Gegentore gegeben hatte, sei „in der vergangenen Woche eine neue Abwehr-Taktik im Training einstudiert und dann in Elmshorn gut umgesetzt worden“, stellte Jan-Hendrik Bruns zufrieden fest.

Dass in der 35. Minute überraschend die Gäste in Führung gingen, hatten sie allerdings auch einem Geschenk des Gegners zu verdanken: Aygün spielte aus dem Mittelfeld unnötigerweise einen Rückpass zu seinem Torwart Alan Kado und übersah dabei, dass Etienne-Lewis Kotzapanagiotou „im Weg“ stand. Die eigentliche Abseitsposition des SSV-Stürmers wurde dadurch, dass der Ball von einem Elmshorner kam, aufgehoben, so dass das 0:1 zählte. Nach einem Einwurf verdoppelten die Rantzauer ihren Vorsprung dann: Etienne-Lewis Kotzapanagiotou setzte sich außen stark durch und passte in die Mitte, wo der frisch eingewechselte Justin Bovenzi zum 0:2-Endstand vollstreckte (58.).

(Johannes Speckner)

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