Kreisklasse 9: Derby wurde abgebrochen


Am Sonntag kam es in der Kreisklasse 9 zu einem Spielabbruch: Die Partie zwischen dem Bostelbeker SV (vierter Platz, 50 Punkte) und der Vereinigung Tunesien (elfter Rang, 23 Zähler) wurde beim Stand von 2:1 abgebrochen. Schiedsrichter Hauke Wohld (von Juventude) beendete die Partie nach rund 80 Minuten vorzeitig. Wohld wollte sich gegenüber SportNord „nicht zu den Geschehnissen äußern“. SportNord sprach aber mit Verantwortlichen beider Vereine ...


Gerald Buckmann, der als Trainer der Zweiten Bostelbeker Mannschaft am Lichtenauer Weg unter den Zuschauern weilte, berichtete:

„Im Bericht des Schiedsrichters zum Spielabbruch wird sich wiederfinden, dass beim Stand von 2:1 nach rund 80 Minuten der Torwart von Tunesien auf den Referee zugegangen ist. In welcher Form genau, kann ich nicht sagen, da ich zu weit vom Ort des Geschehens entfernt war. Als sich diese Szene abspielte, sind unsere Spieler geschlossen in die eigene Spielfeldhälfte zurückgegangen und haben abgewartet, wie sich das Ganze entwickelt. Man muss auch sagen, dass einige Spieler der Vereinigung Tunesien ihren Keeper zurückgehalten und beruhigend auf ihn eingewirkt haben. Es war ein umkämpftes Spiel und die Mannschaft von Tunesien agierte vielleicht etwas aggressiver – ich persönlich empfand es aber keinesfalls so, dass eine solche Eskalation absehbar war. Zwar waren zuvor zwei Gäste-Spieler mit der Gelb-Roten Karte vom Platz geflogen, aber auch so etwas kommt vor. Von der Reaktion des Torhüters waren wohl alle überrascht, vom Spielabbruch auch – aber dem Schiedsrichter blieb vermutlich nichts anderes mehr übrig!“


Abdellatif Bouden von der Vereinigung Tunesien erklärte:

„Ungefähr zehn Minuten vor dem Ende, als es 1:1 stand, hat ein Stürmer von Bostelbek den Ball ganz klar mit der Hand mitgenommen und dann ein Tor geschossen. Der Schiedsrichter stand etwas weiter weg vom Ort des Geschehens, es regnete, er trug eine Brille – deshalb hat er die Situation wohl nicht richtig gesehen und auf Tor entschieden. Unser Torwart und unsere anderen Spieler sind daraufhin natürlich zum Schiedsrichter gelaufen, haben protestiert und gesagt, er solle den Bostelbeker Torschützen fragen, ob er ein Handspiel begangen hätte. Dann hat der Referee das Spiel auf einmal abgebrochen – wir waren alle sehr überrascht davon, weil es vorher nichts gegeben hatte, was einen Abbruch gerechtfertigt hätte: Es gab keine Schlägerei, niemand ist bedroht worden, aber der Schiedsrichter hatte wohl Angst. Fakt ist: Ein Derby ist immer etwas hitziger, Bostelbek und wir haben jahrelang am Alten Postweg auf einem Platz gespielt und trainiert – aber es gab keinen Grund, diese Partie nach dem Hand-Tor abzubrechen!“


Übrigens: Wie Buckmann gegenüber SportNord berichtete, werden die Spieler der Ersten und auch der Zweiten Herren-Mannschaft des Bostelbeker SV am Dienstag, 18. März an einem „Coolness-Training“ des Hamburger Fußball-Verbandes teilnehmen. „Der HFV bietet dies an und wir wollen es nutzen“, so Buckmann.


(JSp)

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