Bezirksliga Nord: Aufstiegsjubel beim TuS Holsten

Blickt voller Zuversicht auf die kommende Bezirksliga-Saison: Fikret Yilmaz, Sportlicher Leiter des nachträglich aufgestiegenen TuS Holstein Quickborn.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Resignation hatte sich zwischenzeitlich breitgemacht bei Fikret Yilmaz: „Wir haben jetzt nach der aufgrund der Corona-Beschränkungen abgebrochenen Saison 2020/2021 ein zweites Jahr verloren, weil wir den FC Eintracht Norderstedt II in unserer Staffel hatten, der immer dann, wenn es darauf ankam, Leihgaben aus seiner Herren- und A-Jugend-Regionalliga eingesetzt hat.“ Alles sprach dafür, dass der TuS Holstein Quickborn, dem „Jimmy“ Yilmaz als Sportlicher Leiter vorsteht und der sich im Mai hinter der Eintracht-Reserve mit dem zweiten Platz in der Kreisliga 6 begnügen musste, für den Aufstieg in die Bezirksliga einen weiteren Anlauf würde nehmen müssen.

Dann ließ der Spielausschuss des Hamburger Fußball-Verbandes aber in seiner ersten, am 14. Juni veröffentlichten Klassen-Einteilung für die Saison 2022/2023 überraschend Atlantik 97 als besten Kreisliga-Vizemeister noch zusätzlich in die Bezirksliga aufsteigen. Das Atlantik-Team, das nebenbei bemerkt auch deshalb einen minimal um 0,01 besseren Punkte-Quotienten aufwies als der TuS Holstein, weil es zwei Saisonspiele mehr absolvieren durfte, profitierte vom Verzicht des SV Vorwärts 93 Ost auf einen Verbleib in der Bezirksliga, der am 2. Juni bekanntgeworden war.

Weil der HFV schon eine Etage höher so verfahren war, dass nach dem Verzicht des HSV Barmbek-Uhlenhorst auf einen der ihm zustehenden, beiden Landesliga-Plätze der TSV Sasel II als bester Bezirksliga-Vizemeister zusätzlich aufstieg, kam Johannes Mewes, Team-Manager der Quickborner, zu dem Schluss: „Dann müssten in der Konsequenz durch die Nichtmeldung von Barmbek-Uhlenhorst II für die Landesliga und der Nichtmeldung von Vorwärts Ost für die Bezirksliga in der Bezirksliga zwei Plätze für zusätzliche Aufsteiger frei sein – sprich neben Atlantik auch wir aufsteigen.“

Diese Argumentation habe Mewes „sehr gut aufgelistet und dem Verband zugeschickt“, lobte Yilmaz. Daraufhin lud der HFV-Spielausschuss die Offiziellen der Quickborner für den vergangenen Mittwoch, 22. Juni, zu einer Anhörung ein. „Unserer Argumentation nach hätte der Glashütter SV zusätzlich absteigen müssen“, gewährte Yilmaz einen Einblick in die Sichtweise der TuS-Verantwortlichen. Die Glashütter hatten die Serie 2021/2022 als zweitbester Bezirksliga-Drittletzter abgeschlossen – und treten nun gemeinsam mit den Quickbornern auf Bezirksebene an, weil dort durch den nachträglichen Klassenerhalt für den Hamm United FC in der Oberliga und für den SSD Nikola Tesla in der Landesliga ein weiterer Platz frei war.

Yilmaz stellte aber klar, dass für den nachträglichen Aufstieg „die von uns vorgebrachten Argumente und keinesfalls der Oberliga-Verbleib von Hamm United entscheidend gewesen“ sei: „Der HUFC hat nicht uns gerettet, sondern sein Nichtabstieg hat die Glashütter vor dem Absturz in die Kreisliga bewahrt.“ So oder so dürfte es in der kommenden Saison zwei heiße Duelle zwischen den Quickbornern und den Glashüttern geben, die die Klingen kreuzen werden, weil der TuS Holstein in die Bezirksliga Nord wandert: „Die West-Staffel wäre für uns natürlich auch infrage gekommen, aber wir haben uns jetzt für die Bezirksliga Nord entschieden und sind mit unserer Einteilung sehr zufrieden“, versicherte Yilmaz.

So oder so blickt der Manager zuversichtlich in die Zukunft: „Wir haben eine gute Mannschaft, die von den handelnden Personen weitsichtig so aufgestellt ist, dass sie in der Bezirksliga mühelos bestehen kann und sich ganz sicher keine Sorgen um den Klassenerhalt machen muss.“ Mittelfristig würde sich Yilmaz sogar wünschen, dass die Quickborner „wieder in die Landesliga zurückkehren“, doch sei ein Durchmarsch in der Saison 2022/2023 „kein Thema“. Einen besonderen Wunsch hat der Sportliche Leiter aber für die kommende Serie: „Es wäre schön, wenn es uns endlich gelingen würde, Eintracht Norderstedt II zu schlagen“, stellte Yilmaz klar, dass im Holstenstadion auch gegenüber der Eintracht-Reserve keine Resignation mehr vorherrscht.

(Johannes Speckner)

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